Ebay steigert Umsatz und Gewinn – doch die Erwartungen trüben das Bild

Mit den Ergebnissen des zweiten Quartals kann Ebay durchaus zufrieden sein: Nicht nur in puncto Umsatz, auch beim Gewinn konnte der Online-Marktplatz die Erwartungen der Analysten übertreffen. 

Wie der Konzern am Mittwoch mitteilte, kletterte der Nettoumsatz um ein Prozent auf 2,572 Milliarden US-Dollar. Ebenfalls um ein Prozent stieg das Bruttowarenvolumen (GMV), das einen Wert von 18,4 Milliarden Dollar erreichte. Beachtlich größer ist der Anstieg hingegen beim Nettogewinn: Lag dieser im zweiten Quartal 2023 noch bei 172 Millionen Dollar, konnte er nun um reichliche 31 Prozent auf 226 Millionen Dollar gepusht werden. 

Ebay stärkt sich mit spezialisierten Kategorien

Dass Ebay trotz schwieriger wirtschaftlicher Gegebenheiten so gute Zahlen vorweisen konnte, wird unter anderem dem strategischen Fokus zugesprochen, den das Unternehmen auf spezialisierte Kategorien legt – dazu zählen beispielsweise Autoteile, Sammlerstücke oder auch Luxusaccessoires. Bei der preissensiblen, wertorientierten Kundschaft treffen entsprechende Angebote im Bereich generalüberholter Produkte und Sammlerstücke offensichtlich einen Nerv.

Dieser Fokus habe Ebay auch geholfen, dem Konkurrenzdruck auf dem Markt standzuhalten und speziell auch dem Online-Riesen Amazon oder der chinesischen Alibaba Group zu trotzen, schreibt Reuters.

Fortschritt und Wachstum durch künstliche Intelligenz

Firmenchef Jamie Iannone verwies überdies auf die Potenziale künstlicher Intelligenz (KI), mit deren Hilfe man den Marktplatz weiterentwickle: „Die starken Ergebnisse von Ebay im zweiten Quartal sind ein weiterer Schritt hin zu nachhaltigem, langfristigem Wachstum“, so der CEO. „Die anhaltende Dynamik bei den Fokuskategorien hat zu unserem GMV-Anstieg beigetragen, während neue KI-Funktionen Innovationen auf der gesamten Plattform vorantreiben und das Erlebnis für Ebay-Kunden auf der ganzen Welt verändern.“

Aktuell nutze Ebay generative KI-Modelle unter anderem, um den Handel mit Kleidung zu optimieren. Doch dabei soll es nicht bleiben: Entsprechende Modelle sollen laut Reuters weiter trainiert werden, um sie künftig auch in anderen Kategorien einzusetzen, erklärte Iannone in einer Telefonkonferenz nach der Bilanzveröffentlichung. Nicht nur die Händlerseite, auch die Kundinnen und Kunden dürften von solchen Innovationen profitieren.

Zahl der Kunden stagniert weiter

Apropos Kundschaft: Auf die Zahl der aktiven Käuferinnen und Käufer konnte Ebay das vorgelegte Wachstum indes nicht ausweiten: Bereits im zweiten Quartal des Vorjahres wurde hier ein Wert von 131 Millionen angegeben. Dieser hat sich weder in den letzten Quartalsbilanzen noch in den nun vorgelegten Zahlen verändert.

Einen Dämpfer gab es außerdem in Sachen Aussichten, denn die Umsätze im aktuellen Quartal sind weit weniger rosig, als von den Analysten erwartet: Für die Monate Juli bis September wird ein Wert zwischen 2,5 und 2,56 Milliarden Dollar prognostiziert. Auf dem Börsenparkett kletterte die Ebay-Aktie im nachbörslichen Handel nach Angaben von Finanzen.net ganz leicht, um zeitweise 0,88 Prozent, nach oben.

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