Brandsätze in DHL-Sendungen

Veröffentlicht: 30.09.2024
imgAktualisierung: 30.09.2024
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
30.09.2024
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DHL-Flugzeug
Andrew Harker / Depositphotos.com
Im Sommer geriet eine DHL-Sendung in Brand. Hinweise deuten nun darauf hin, dass es sich dabei um russische Sabotage gehandelt haben könnte.


Im Juli 2024 kam es im Leipziger DHL-Frachtzentrum zu einem beunruhigenden Ereignis: Ein Paket mit einem Brandsatz entzündete sich, kurz bevor es in das Frachtflugzeug geladen wurde. Das Feuer griff auch auf andere Pakete über und erfasste schließlich den gesamten Container. Allerdings hätte der Vorfall auch weitreichende Folgen haben können, denn die Verspätung des Frachflugzeugs verhinderte eine noch größere Katastrophe. Wäre der Flug planmäßig gestartet, hätte das Feuer während des Flugs das Flugzeug mitsamt der  Besatzung gefährden können.

Ermittlungen zu dem Vorfall wurden aufgenommen und führten zu dem Ergebnis, dass es sich dabei möglicherweise um Sabotageversuche mit russischem Hintergrund handelt, wie der Tagesspiegel jetzt berichtet.

Europaweit ähnliche Vorfälle

Der Vorfall in Leipzig ist nur eine Aktion von vielen, die in den vergangenen Monaten in ganz Europa durchgeführt wurde. So gab es Berichte von ähnlichen Bränden im Vereinigten Königreich, Polen und Litauen. In London führte ein Brand in einem Lagerhaus, das von einem ukrainischen Paketdienst genutzt wurde, zu Verhaftungen. Aber auch weitere Logistik- und Gewerbeeinrichtungen in anderen Ländern waren betroffen. So hat der polnische Premierminister Donald Tusk bereits den Verdacht geäußert, dass Russland hinter Bränden in einem Einkaufszentrum in Warschau und einem Ikea-Geschäft in Vilnius stecken könnte.

Die Sicherheitsbehörden beobachten eine veränderte Taktik russischer Geheimdienste, die zunehmend sogenannte Low-Level-Agenten für Sabotageaktionen einsetzen. Diese Personen sind oft jung, russischsprachig und ideologisch mit Russland verbunden. Sie werden über Social-Media-Plattformen rekrutiert und ihre Kommunikation erfolgt über verschlüsselte Apps. Dieses Vorgehen ist kosteneffizient, minimiert das Risiko für ausgebildete Agenten und ermöglicht es Russland, eine direkte Verbindung zu den Aktionen abzustreiten.

Erhöhte Bedrohung für Deutschland

Das Bundesinnenministerium bestätigte eine erhöhte Sabotagebedrohung in Deutschland, äußerte sich jedoch nicht zu spezifischen Vorfällen, wie dem Paketbrand in Leipzig oder einem weiteren Brand in einer Rüstungsanlage in Berlin. Man verweist auf laufende Ermittlungen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 30.09.2024
img Letzte Aktualisierung: 30.09.2024
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

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