Verbraucher müssen sich im kommenden Jahr auf deutlich höhere Preise beim Brief- und Paketversand einstellen. Laut den Vorgaben der Bundesnetzagentur dürfen Briefe ab 2025 bis zu 10,48 Prozent teurer werden, das Gleiche gilt auch für die Geschäftspost. Bei den Paketen hat die Behörde eine Erhöhung von im Schnitt 7,21 Prozent zugelassen.

Diese Preissteigerung geht der Gewerkschaft Verdi allerdings nicht weit genug. „Nach der unangemessenen Ablehnung einer Portoerhöhung im letzten Jahr folgt nun eine völlig unzureichende Anpassung auf etwa 95 Cent. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Rekordinflation ist diese Entscheidung für uns umso unverständlicher“, heißt es von der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden Andrea Kocsis.

Negative Auswirkungen für die Angestellten

Um die Qualität der Postversorgung weiter hochzuhalten, müssen Investitionen getätigt und gut bezahlte Vollzeitarbeitsplätze sichergestellt werden, so die Gewerkschaft weiter. Mit der erlaubten Preiserhöhung könne dies allerdings nicht sichergestellt werden, was sich gleichzeitig negativ auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auswirkt. „Während Unternehmen in Deutschland ihre Preise an die gestiegenen Kosten anpassen können, bleibt dies der Post verwehrt“, kritisiert Kocsis mit Verweis auf die in die Höhe geschnellte Inflation weiter.

Auch die DHL Group äußerte bereits Unverständnis über die Entscheidung der Bundesnetzagentur. Ähnlich wie Verdi geht dem Bonner Logistiker der erlaubte Spielraum für die Preisanpassung nicht hoch genug.

Politik zeigt sich zufrieden

Vonseiten der Politik gibt es für die Entscheidung der Bundesnetzagentur fast nur positive Worte. „Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist es eine gute Nachricht, dass der Standardbrief möglicherweise 95 Cent kosten wird und damit unter einem Euro bleibt“, betont der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben bei der Verkehrsrundschau.

Wie hoch genau die Preiserhöhung für den Versand von Briefen und Paketen ausfallen wird, bleibt also abzuwarten.

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