Amazon will sparen – für einen noch aggressiveren Preiskampf

Veröffentlicht: 06.08.2024
imgAktualisierung: 06.08.2024
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 2 Min.
06.08.2024
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Andy Jassy: amtierender Amazon-Chef und Nachfolger von Jeff Bezos
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Die jüngsten Quartalszahlen von Amazon sind durchwachsen. Konzernchef Andy Jassy hat nun erklärt, welche Maßnahmen man verfolgt.


Sparen, sparen, sparen! Dieses Credo hat sich Amazon offenbar in fetten Lettern auf die Fahne geschrieben. Der Konzern hatte in der vergangenen Woche seine Zahlen des zweiten Quartals 2024 veröffentlicht – und die sehen nicht an allen Stellen rosig aus: So bekommt das Unternehmen die Macht aufstrebender Billig-Plattformen wie Temu und Shein immer stärker zu spüren. 

Weil die Kundinnen und Kunden sehr vorsichtig und preissensibel sind, suchen sie gezielt nach Schnäppchen. Und um diesem Bedarf noch besser gerecht werden zu können, will sich Amazon wappnen – weitere umfassende Sparmaßnahmen sollen es ermöglichen, in einen noch aggressiveren Preiskampf mit Konkurrenten zu treten und mehr Produkte zu niedrigeren Preisen anzubieten. 

Wie das Vorhaben genau in die Tat umgesetzt werden soll, erklärte Konzernchef Andy Jassy in der vergangenen Woche in einer Telefonkonferenz, die im Zuge der Präsentation der Quartalszahlen stattfand.

Kosten drücken, aber auch schnell liefern

Die Pläne, die Amazon verfolgt, sehen dabei nicht nur eine reine Reduzierung der Kosten und eine Senkung vieler Preise vor. Ergänzend will der Konzern seine eigene Attraktivität durch eine perfekt ausgestaltete Logistik steigern. Es soll sozusagen ein Gesamtpaket kreiert werden, mit dem man sich wieder besser gegen die Konkurrenz stemmen will.

In diesem Zuge sollen sowohl Automatisierungen als auch der Einsatz von Robotik ausgeweitet werden. Außerdem sollen die logistischen Strukturen und Prozesse weiter optimiert werden, um schneller, agiler und effizienter zu sein. Dazu zählt beispielsweise der Ausbau des Netzwerks rund um taggleiche Lieferungen oder auch eine bessere Lagerhaltung, durch die mehr Bestellungen pro Box generiert und Warenumlagerungen verringert werden können.

Kostensenkung braucht Zeit

Ad hoc sei die Reduzierung der entsprechenden Ausgaben allerdings unmöglich: „Diese Kostenverbesserungen werden nicht in einem Quartal oder auf einen Schlag erreicht werden“, wird Jassy von GeekWire zitiert. Vielmehr sei „eine Menge herausragender Umsetzungsarbeit“ der Amazon-Teams vonnöten, wobei auch der Einsatz hoch entwickelter Technologien sowie Prozessinnovationen erforderlich seien.

Analysten zeigen sich mit Amazons Bilanz nicht ganz zufrieden

Dass Amazon mit solchen Plänen gerade jetzt aufwartet, dürfte unmittelbar auch auf die Bilanz aus Q2 zurückzuführen sein. Zwar konnte der Online-Konzern seine Gewinne verdoppeln, allerdings blieben die Umsätze hinter den Erwartungen zurück. Billig-Plattformen mit Wurzeln in China, allen voran Temu und Shein, streben danach, sich immer weitere Marktanteile zu sichern.

Brian Olsavsky, Finanzchef von Amazon, stellte die Entwicklung nach außen hin als durchaus positiv dar: „Es herrscht viel Konkurrenz“, kommentierte er laut GeekWire. „Diese Konkurrenz wird für alle gut sein. Sie wird die Messlatte höher legen. Und das haben wir schon immer so empfunden. Und es wird auch viele Gewinner geben.“ Amazon jedenfalls dürfte nun alles daran setzen, dazuzugehören.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 06.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 06.08.2024
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Tina Plewinski

Tina Plewinski

Expertin für Amazon

KOMMENTARE
1 Kommentare
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Seno
07.08.2024

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Das einzige was Amazon machen sollte um die Preise für den Kunden attraktiver zu machen wäre diesen Werbezwang zu entfernen, Händler die einen Taschenrechner bedienen können haben auf Amazon kaum chancen mit den PPC ACOS Aufschlägen