Temu und Shein überfluten Deutschland: Billigschuhe gefährden den Wettbewerb

Veröffentlicht: 03.09.2024
imgAktualisierung: 03.09.2024
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
03.09.2024
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Temu
Boarding2Now / Depositphotos.com
Der Preisdruck von Temu und Shein macht deutschen Schuh- und Modehändlern zu schaffen. Die Branche appelliert an die Politik.


Temu und Shein sind erst seit Kurzem auf dem deutschen Markt aktiv, ihr anhaltender Erfolg hat aber schon jetzt entscheidende Auswirkungen auf die Konkurrenz. Schuhhändler- und -Hersteller in Deutschland spüren den Druck der Billiganbieter. „Temu und Shein überfluten Deutschland mit Billigschuhware von zumeist schlechter Qualität, teilweise sind die Waren auch gesundheitsschädlich“, sagt Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE),  laut Heise.

Gefordert seien Politik und Behörden, um wirksame Kontrolle zu gewährleisten und einen fairen Wettbewerb zu garantieren. Pangels warnt: „Wird dem Treiben solcher Plattformen nicht Einhalt geboten, wird es weitere Insolvenzen im Schuhhandel geben.“ Schätzungen des BTE zufolge habe sich die Zahl der stationären Geschäfte allein in diesem Jahr um etwa 800 auf 8.750 verringert.

Billig-Konkurrenz gegen steigende Kosten

Unter den Betroffenen finden sich auch große Namen wie Reno – seinerseits nicht unbedingt für Luxuspreise bekannt – und Görtz. Steigende Kosten im Einkauf sowie für Personal und Energie machen hiesigen Anbietern zu schaffen – das fördert indirekt das Geschäft der Billiganbieter. Die deutsche Schuhindustrie kämpfte im ersten Halbjahr mit geringerer Nachfrage. „Da die Politik es weiterhin nicht schafft, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, blieb die erhoffte Belebung im Frühjahr aus“, so Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Schuh- und Lederwarenindustrie (HDS/L).

Ein Großteil der deutschen Händler:innen erwartet künftig weitere Umsatzrückgänge. Um die negative Entwicklung zu stoppen, fordert auch Junkert die Politik auf, Temu und Shein konsequenter in den Blick zu nehmen. Denn anders als deutsche Anbieter müssten diese nach wie vor „keine Überwachung der Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards befürchten“. Nach Schätzungen des BTE kauften Verbraucher:innen im Jahr 2023 rund eine Milliarde Schuhe und Modeartikel bei Temu und Shein.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 03.09.2024
img Letzte Aktualisierung: 03.09.2024
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Christoph Pech

Christoph Pech

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KOMMENTARE
2 Kommentare
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Stephan Eschen
04.09.2024

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Nach wie vor zahlt der Weltpostverein für die China Pakete im Zielland Deutschland die Kosten der DHL Zustellung. Die Politik muss endlich aufhören sich schönzureden diesen uralten Weltpostverein würde man brauchen. Ja, die haben die Preis auf der Strecke China nach Deutschland erhöht, - aber aus NIX dann 70% Aufschlag nur ist ja immer noch fast NIX. Bei DHL Zustellkosten von 3 Euro für die deutsche Zustellung wäre es sofort aus und vorbei mit TEMU
Torsten
04.09.2024

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Man darf auch nicht vergessen, dass es vor gar nicht all zu ferner Zeit auch Lockdowns gab, die ebenfalls finanzielle Schäden verursacht haben. Dann die ganzen rechtlichen Fallstricke. Die IT Recht Kanzlei hat auch einen sehr guten Beitrag veröffentlicht, wenn ich den Link hier platzieren darf (ansonsten entfernen) https://www.it-recht-kanzlei.de/regelungswut-belastet-deutschen-online-handel-gpsr.html Man macht es den Händlern, egal ob offline oder online schwer wo man kann. Fast könnte man denken es ist so gewollt..