Strafen für Retouren: Hunderte Händler protestieren gegen Temu

Veröffentlicht: 01.08.2024
imgAktualisierung: 01.08.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
01.08.2024
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Vor Temus Firmenzentrale versammelten sich mehrere Hundert Händler:innen, um ihrem Unmut über die Retourenpolitik des Marktplatzes Ausdruck zu verleihen.


Auch bei Temu werden natürlich zahlreich Waren zurückgegeben. Allerdings werden dafür seitens des Marktplatzes offenbar harte Sanktionen verhängt. Hunderte Textilhändler:innen haben ihrer Unzufriedenheit mit Temus Firmenpolitik in Bezug auf die Rücksendungen jetzt Ausdruck verliehen: Sie zogen am 29. Juli zum Protest vor die Konzernzentrale in Guangzhou und hätten es auch geschafft, diese zu stürmen, schreibt Golem mit Verweis auf lokale Medien.

Strafzahlungen bis zu fünfmal höher als der Verkaufswert

Insgesamt sollen sich rund 400 bis 500 Verkäufer:innen an der Protestaktion beteiligt haben.

Sie kritisieren die hohen Beträge, die der Marktplatz in Zusammenhang mit Retouren einfordere, erklärte eine an dem Protest beteiligte Händlerin gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Ich habe kein Problem damit, den Verbrauchern mein Geld zurückzuerstatten ... Die Händler wollen, dass Temu aufhört, uns grundlos Bußgelder aufzuerlegen“, führt sie aus.

Die Strafzahlungen soll Temu im April neu eingeführt haben und sie könnten bis zum Fünffachen des Verkaufswerts betragen, berichtet sie. 

Temu arbeite an Lösungen

Laut Reuters nahm Temu zu den Vorfällen Stellung. Demnach seien die meisten der Demonstranten Bekleidungshändler:innen, die auch Waren bei Shein anbieten. „Diese Händler haben es abgelehnt, die Streitigkeiten über die in den Verkäuferverträgen genannten normalen Schiedsgerichts- und Rechtswege beizulegen“, erläutert der Marktplatz laut Reuters. Die Mehrheit der Händler:innen habe mit den eigenen Richtlinien Erfolg.

Man arbeite aktiv mit den Händler:innen zusammen, um eine Lösung zu finden, heißt es. „Auch wenn Strafen notwendig sind, um einen qualitativ hochwertigen Marktplatz aufrechtzuerhalten, sind wir einer fairen Durchsetzung und Streitbeilegung verpflichtet“, so Temu.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 01.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 01.08.2024
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

KOMMENTARE
2 Kommentare
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Ykha
04.08.2024

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Erst als ich Ihren Kommentar gelesen habe, habe ich nochmal nachgeschaut und tatsächlich festgestellt, dass in dem obigen Beitrag gegendert wurde. Ich hatte das beim Lesen gar nicht bemerkt, so sehr ist es mir schon geläufig geworden. Ich denke, die Kolleg*innen vom Händlerbund sollten das für sich selbst entscheiden dürfen, ob sie gendern oder nicht. Zum Thema: Strafzahlungen für Retouren - gehen gar nicht! Ein Grund mehr, Temu zu meiden.
Torsten
01.08.2024

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Interessant, wenn da dieses ständige gegender nicht wäre. Es wimmelt ja nur von Doppelpunkten... Ich habe noch nie bei Temu gekauft, da ich einerseits Bedenken mit dem Zoll habe und andererseits nicht mit besonders guter Qualität rechne. Dass es hier vermehrt zu Retouren kommt, ist klar. Die Händler dafür aber bestrafen, ist schon frech. Einerseits soll es billig sein, andererseits Qualität. Das funktioniert nicht...