Mister Spex schließt internationale Filialen und streicht Jobs

Veröffentlicht: 15.08.2024
imgAktualisierung: 15.08.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
15.08.2024
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Person nimmt Brille aus Auslage beim Optiker
AllaSerebrina / Depositphotos.com
Mister Spex hatte sich in den letzten Jahren zu einem europäischen Omnichannel-Optiker entwickelt – jetzt gibt es deutliche Einschnitte im Filialnetz und beim Personal.


Aus Kostengründen will Optiker Mister Spex alle internationalen Filialen schließen und Stellen streichen. Das Unternehmen kündigte jetzt ein Restrukturierungs- und Neupositionierungsprogramm für die Jahre 2024 und 2025 an.

Im Zuge dessen sollen die acht internationalen Filialen – fünf in Österreich, zwei in Schweden und eine in der Schweiz – geschlossen werden. Außerdem sollen Personalkosten reduziert, Preise angepasst, Rabatte überprüft sowie operative Abläufe optimiert werden. Insgesamt 12 Prozent der Angestellten sollen entlassen werden, meldet die Wirtschaftswoche. Betroffen sind nicht nur die Mitarbeiter:innen der betroffenen Filialen, sondern auch Stellen in der Zentrale in Berlin.

„Um das Potenzial von Mister Spex zu realisieren, ist jetzt zunächst eine klare Transformation und eine robuste Restrukturierung notwendig“, erklärte Tobias Krauss, Vorsitzender des Aufsichtsrats, zum Sparprogramm.

Umsätze schlechter als erwartet

Im vergangenen Halbjahr stagnierten die Umsätze, die vorläufigen Ergebnisse seien hinter den Erwartungen zurückgeblieben, heißt es. Die Bruttomarge sank auf 50,1 Prozent im Vergleich zu 50,8 Prozent im Vorjahr. Begründet wird der Rückgang mit „ungünstigen Wetterbedingungen“, durch die weniger Sonnenbrillen verkauft wurden. Das Betriebsergebnis (Ebitda) fiel insgesamt mit minus 0,8 Millionen Euro schlechter als noch im Vorjahr (0,7 Millionen Euro) aus.

Durch die Einschränkungen soll das Ebitda inklusive Miete längerfristig um mehr als 20 Millionen Euro gesteigert werden. Für die Umstrukturierungen müssen insgesamt etwa 9 Millionen Euro Kapital bewegt werden. Allein durch die Filialschließungen erwartet das Unternehmen einen wiederkehrenden Anstieg des freien Cashflows (FCF) von etwa 2 Millionen Euro.  

Strategische Neuausrichtung  

Im Rahmen der Transformation will man sich auch mit der Marke grundlegend neu positionieren und die Zielgruppe der 40- bis 60-Jährigen besser ansprechen. „Wir sind überzeugt, dass die strategische Neuausrichtung unsere Führungsposition als der Omnichannel-Optiker im Markt stärken und somit unser nachhaltig profitables Wachstum in Zukunft sicherstellen wird“, sagt Vorstandsvorsitzender und CFO Stephan Schulz-Gohritz, der den Posten seit Januar und auch nur übergangsweise innehat.

Mister Spex ist eines der ersten Online-Unternehmen, das kanalübergreifendes Shopping umgesetzt hat: Der 2007 gegründete Online-Optiker entwickelte sich nach eigenen Angaben „zu einem erfolgreichen Omnichannel-Optiker mit mehr als 7,1 Millionen Kund:innen, 10 Online-Shops in ganz Europa und stationären Einzelhandelsfilialen“ und habe dabei „an der Spitze des Wandels der Branche“ gestanden.

Zu Filialschließungen in Deutschland gibt es keinerlei Angaben oder Hinweise. Hierzulande werden aktuell 70 Geschäfte betrieben.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 15.08.2024
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

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