Die digitale Wirtschaft hat in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen und stellt einen wichtigen Wachstumsfaktor dar. Laut einer aktuellen Studie des Forschungsunternehmens Forrester, dem „Global Digital Economy Forecast“, sind die Vereinigten Staaten und China die dominierenden Kräfte in der digitalen Wirtschaft.
Zusammen tragen sie zu 65 Prozent der globalen digitalen Wirtschaft bei, die derzeit auf 11,1 Billionen US-Dollar geschätzt wird. Für Deutschland und die Europäische Union (EU) gibt es jedoch ebenfalls bedeutende Entwicklungen und Prognosen, die die zukünftige Rolle Europas in der digitalen Welt aufzeigen.
E-Commerce soll Tech-Ausgaben bis 2028 einholen
Aktuell nehmen die weltweiten Investitionen in Technologieprodukte und -dienstleistungen noch eine führende Rolle ein. 2022 entfielen hierauf 37 Prozent aller Ausgaben, im Bereich E-Commerce wurden dagegen nur 32 Prozent umgesetzt. Dieses Verhältnis soll sich den Schätzungen von Forrester zufolge jedoch in den kommenden drei Jahren annähern. Dann sollen beide Branchen mit 34 Prozent gleich aufliegen.
Deutlich weniger Bewegung soll in den weiteren großen Branchen stattfinden. So machen die Umsätze mit Informationstechnologiegütern 2022 etwa 15 Prozent der Gesamtumsätze aus – und sollen dies auch 2028 noch tun. Die Reisebranche behält ebenfalls ihre sieben Prozent am globalen Umsatz bei. Die Versicherungsbranche könnte dagegen bis 2028 um etwa ein Prozent, auf dann vier Prozent, wachsen.
Europa investiert zu wenig in Digitalisierung
Deutschland rangiert weltweit auf Platz fünf in der digitalen Wirtschaft, mit einem Beitrag von 511 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022. Bis 2028 wird ein Anstieg auf 750 Milliarden US-Dollar erwartet. International soll die Digitalwirtschaft bis 2028 sogar eine Rekordsumme von 16,5 Billionen US-Dollar ausmachen. Das Gros dieses Wachstums fällt dabei jedoch deutlich auf die USA sowie China. Europa hingegen hinkt hinter den Erwartungen deutlich zurück.
Die durchschnittliche Wachstumsrate der Technologiebudgets in Europa von 2024 bis 2027 wird auf 83 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Dies liegt deutlich unter den 125 Milliarden Euro, die von der Europäischen Kommission gefordert werden, um die digitalen Wachstumsziele zu erreichen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen für die EU ist die weiterhin schwächelnde Ausnutzung digitaler Technologien in Unternehmen. Im Jahr 2023 hatten nur 45 Prozent der europäischen Unternehmen Cloud-Dienste implementiert und lediglich ein Drittel nutzte Datenanalysen, um die Entscheidungsfindung zu verbessern.
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