DSGVO-Verstöße steigen deutlich – Hohe Bußgelder gegen Unternehmen

Veröffentlicht: 23.08.2024
imgAktualisierung: 23.08.2024
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Aus einer Zwischenbilanz lässt sich ablesen, dass in diesem Jahr in Hamburg bisher deutlich mehr Verstöße gegen die DSGVO registriert wurden. Auch andere Bundesländer zeichnen diesen Trend.


Dass Unternehmen Verstöße gegen die Datenschutzgrundverordnung nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten, zeigen zum Teil hohe Geldstrafen, die infolge verhängt werden. Wie es aktuell um solche DSGVO-Verstöße bestellt ist, offenbart nun – zumindest in regionalem Maße – eine Zwischenbilanz, die der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HmbBfDI) jüngst zur Verfügung gestellt hat. Demnach gab es in diesem Jahr bisher deutlich mehr Datenschutz-Fehltritte als noch im vergangenen Jahr. 

Mehr DSGVO-Bußgeldverfahren als im Gesamtjahr 2023

Konkret gezählt wurden abgeschlossene Ordnungswidrigkeitsverfahren: Deren Zahl lag in diesem Jahr im Zeitraum von Januar bis Juli 2024 bisher bei 14, wobei insgesamt Bußgelder in Höhe von 130.000 Euro verhängt wurden, heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Behörde. 

Ein Blick auf die vergangenen Jahre macht den Anstieg der Verstöße deutlich: Für das gesamte Jahr 2023 registrierte die Hamburger Behörde nach eigenen Aussagen insgesamt lediglich acht abgeschlossene Bußgeldverfahren. Ein Jahr zuvor, 2022, lag die Zahl noch bei 15.

Worum ging es in den Verfahren?

Auch einen groben Einblick in die Umstände der jeweiligen DSGVO-Verfahren gibt die Behörde: So waren Bußgelder nicht nur im unternehmerischen, sondern auch im privaten Bereich verhängt worden. Moniert wurden „beispielsweise die Nichteinhaltung von Löschpflichten, technische Sicherheitslücken bei Kundenservice-Systemen, verspätete Auskünfte eines Inkassounternehmens oder heimlichen Badezimmeraufnahmen im privaten Kontext“, heißt es.

Die abgemahnten Unternehmen kamen aus verschiedenen Bereichen, wie sich zeigt: Mit 6.000 Euro wurde ein Online-Händler belegt, der eine Datenpanne deutlich zu spät gemeldet hatte, was die Relevanz für das gesamte E-Commerce-Segment nochmals verdeutlicht.

Außerdem habe ein Unternehmen aus dem Bereich der Werbewirtschaft etwa Löschfristen nicht eingehalten und darüber hinaus technische Sicherheitslücken in seinen IT-Systemen aufgewiesen: In diesem Fall wurde ein Bußgeld von 11.500 Euro verhängt. Eine Strafe von 16.000 Euro musste hingegen ein Hotel hinnehmen, da „Personalausweisdaten ohne rechtliche Grundlage erhoben und gespeichert“ wurden. Zwei weitere Bußgelder in Höhe von insgesamt 45.000 Euro wurden verhängt, weil es bei den eingesetzten Support-Ticket-Systemen Sicherheitslücken gab. Und ein Anbieter aus dem Bereich Logistik sieht sich einem Bußgeld von 32.000 Euro ausgesetzt, weil die Entsorgung von Zustellerlisten fehlerhaft erfolgte.

Ein Trend bei DSGVO-Verstößen?

Im Zuge der Zwischenbilanz verwies das Tech-Portal Golem darauf, dass eine Zunahme der DSGVO-Verstöße auch anderswo registriert wurde: So habe es auch in Sachsen, konkret mitgeteilt durch die sächsische Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert, nicht nur einen Anstieg bei den eingegangenen Beschwerden gegeben, sondern auch bei den verhängten Bußgeldern. 

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Veröffentlicht: 23.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 23.08.2024
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Tina Plewinski

Tina Plewinski

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