Überfälle auf Zusteller steigen enorm – Paketdienste ergreifen Maßnahmen

Veröffentlicht: 09.08.2024
imgAktualisierung: 09.08.2024
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
09.08.2024
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Paketzusteller
brasoveanub / Depositphotos.com
Paketzusteller werden immer häufiger Opfer von Angriffen und Überfällen. Mit speziellen Trainings sollen die Boten für Gefahrensituationen geschult werden.


Der Job eines Zustellers ist nicht nur anstrengend, er wird auch zunehmend gefährlicher. Immer wieder kommt es im gesamten Bundesgebiet zu Überfällen auf Transporter und die Zusteller, Tendenz steigend. Erst kürzlich wurde bekannt, dass ein  Hochhaus in Duisburg nicht mehr mit Paketen beliefert wird – zu groß sei die Gefahr für Zusteller, da es in dem Haus bereits vermehrt zu Angriffen gekommen sei. Dies sei zwar in Deutschland ein absoluter Einzelfall, dennoch sind sich auch die großen Paketdienste der Bedrohung bewusst. „Wir sehen insgesamt in Deutschland eine steigende Zahl von gemeldeten Übergriffen gegenüber unseren Zustellkräften“, bestätigt die DHL gegenüber der Berliner Zeitung. Konkrete Zahlen zu den Angriffen will der Bonner Logistiker allerdings nicht nennen.

Traumatische Erfahrungen für Zusteller

Immer wieder wird darüber berichtet, dass Diebe Pakete aus Transportern entwenden, wenn diese nicht ordnungsgemäß abgeschlossen sind. In diesen Fällen kommen die Zusteller nicht zu Schaden, da sie meist in dem Moment eine Sendung liefern und sich vom Fahrzeug entfernen. In letzter Zeit werden aber auch immer wieder die Boten mit Waffen bedroht, Pakete oder Wertgegenstände den Kriminellen zu übergeben. In der Berliner Zeitung wird von einem Boten berichtet, der im Berliner Stadtteil Wedding bedroht und ausgeraubt wurde. „Es schien geplant gewesen zu sein – zwei Männer warteten auf den DHL-Wagen und kamen direkt an, als er die Tür öffnete“, beschreibt ein Kollege den Vorfall. 

Ein anderer Zusteller wurde während der Arbeit mit einem Messer bedroht und ausgeraubt, er konnte seinen Job als Zusteller daraufhin nicht mehr ausüben und kündigte. Kein Einzelfall, denn für Betroffene kann eine solche Erfahrung ein hoch traumatisches Erlebnis sein. Die DHL hat deswegen für derartige Fälle Betreuer parat. „Wir geben unseren Zustellkräften danach selbstverständlich all die notwendige Unterstützung im Rahmen unserer Möglichkeiten als Arbeitgeber“, heißt es vom Pressesprecher.

Auf Gefahrensituationen vorbereiten

Bevor die DHL-Zusteller ihre Arbeit antreten, sollen sie nach Angaben des Unternehmens in Trainings auf mögliche Gefahrensituationen vorbereitet werden. Außerdem werden sie aufgrund der erhöhten Diebstahlgefahr gewarnt und angewiesen, die Fahrzeugtüren stets verschlossen zu halten. Zudem werde ihnen erklärt, wie sie sich in konfliktträchtigen Situationen verhalten können. „Uns wurde gesagt, falls jemand eine Waffe hat und Pakete oder das Auto klauen will, gib ihm einfach, was er will und ruf die Polizei“, so ein Zusteller.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 09.08.2024
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

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