DHL-Preiserhöhung: Neue Zuschläge für Geschäftskunden ab September

Veröffentlicht: 05.08.2024
imgAktualisierung: 05.08.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
05.08.2024
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Gestapelte Pakete mit DHL Express Logo
Belish / Depositphotos.com
Der Logistiker erhebt in seiner Express-Sparte einen neuen Aufpreis für die Geschäftskundschaft – zusätzlich zum Peak-Aufschlag im Vorweihnachtsgeschäft.


Wenn die Kapazitäten im Transportnetz der DHL Group durch ein hohes Paketaufkommen besonders stark belastet werden, wird es für Geschäftskundschaft künftig teurer. Der Logistiker führt einen Nachfrage-Zuschlag („Demand Surcharge“) ein.

„Ziel sei es, die Betriebskontinuität während einer Zeit hoher Nachfrage sicherzustellen“, schreibt der Konzern auf seiner Website. „In Zeiten hoher Nachfrage übersteigt das Sendungsvolumen die Basiskapazität des DHL-Netzwerks erheblich. Darüber hinaus ist der globale Handel in den letzten Jahren zunehmend unvorhersehbarer, volatiler und herausfordernder geworden. Durch die Einführung des Nachfragezuschlags können wir bei Bedarf zusätzliche Ressourcen und Kapazitäten bereitstellen, um dieser globalen Dynamik gerecht zu werden. So können wir Ihnen und Ihren Kunden auch in solchen Zeiten weiterhin den bestmöglichen Service bieten“, begründet das Unternehmen die Preiserhöhung. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte die neue Gebühr zudem gegenüber der Verkehrsrundschau

EU-Versand: 30 Cent mehr pro Paket

Der neue Nachfragezuschlag wird sowohl für Sendungen mit DHL Express Worldwide (TDI) als auch für Economy Select (DDI) fällig. Berechnet wird er je Sendung in Euro pro Kilogramm und abhängig vom Absende- und Bestimmungsort. Für Pakete, die innerhalb der EU versendet werden, wird beispielsweise ein Zuschlag von 30 Cent je Sendung fällig.

Der Demand Surcharge gilt ab dem 15. September 2024 und bis zum 31. Januar 2025. Bei DHL Express kommt außerdem ein Treibstoffzuschlag hinzu.

Peak-Zuschlag für die Vorweihnachtszeit

Im letzten Jahr hat DHL zudem erstmals einen Peak-Zuschlag für den gewerblichen Versand eingeführt. Dieser wird auch in diesem Jahr fällig und beträgt 0,19 Euro pro DHL-Sendung. „Wir haben uns damit entschieden, die Kosten stärker verursachungsgerecht zu verteilen“, erklärt die DHL-Sprecherin laut Verkehrsrundschau. „Denn Kunden, die uns besonders stark im Weihnachtsgeschäft nutzen, verursachen zu besonders starken Teilen unseren Investitionsaufwand und haben höhere Stückkosten, da zusätzliches Personal und Transporte in dieser Jahreszeit teurer sind.“

Darüber hinaus gelten zumindest auch in der Theorie weiterhin die Berechnungen für einen Energiezuschlag, der prozentual auf den Sendungspreis aufgeschlagen wird und auf dem aktuell gültigen Energiemix einer durchschnittlichen Sendung basiert. Für den Monat September 2024 liegt der Energiezuschlag laut der Berechnung des Logistikers aktuell aber bei null Prozent.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 05.08.2024
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

KOMMENTARE
12 Kommentare
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M.Jagielska
10.08.2024

Antworten

Auch auf die Gefahr, hier im Forum auf Unverständnis zu stossen, stelle ich ein paar Thesen auf, warum gerade in der Paketlogistik einiges schief läuft m.E. Diese Postfilialen wurden nach der Privatisierung der Post nicht von der Post selbst, sondern von der Postbank betrieben, die eine Tochter der Deutschen Bank ist, und für diese waren die Postdienstleistungen immer eher ein lästiges Nebenprodukt. Wozu dieser Drang nach immer mehr Wachstum, Wachstum und mehr Wettbewerb letztendlich führt, sehen wir an den Zuständen und Arbeitsbedingungen gerade in der Logistikbranche, die mittlerweile oft näher an der Sklaverei sind, da brauchen wir in diesem reichen Land nicht mehr in die sogenannte Dritte Welt schauen, abgesehen von dem ökologischen Irrsinn in Zeiten teurer Energiepreise mit dieser vermeintlich kostenlosen Hin- und Herschickerei. Schuld sind wir alle, mit dieser "Geiz ist geil"- Mentalität, der Kunde möchte Dienstleistung, aber möglichst nichts dafür bezahlen und merkt nicht, dass wir uns den Ast auf dem wir sitzen, gerade selbst abschneiden, dieses unseren Kunden auch zu vermitteln, dass Dienstleistung eben nicht kostenlos, ist wäre unsere Aufgabe als Händler und Schuld an dieser Entwicklung ist zum großen Teil das Geschäftsmodell dieser "Menschenrechtsorganisation" Amazon. Wenn ich mich im Freundeskreis mit Leuten unterhalte, die gerne onlineshoppen, bin ich immer wieder erstaunt, welche Ahnungslosigkeit da zum Teil über die Bedingungen und Konsequenzen ihres bequemen Konsums herrscht. Gefordert wäre die Politik nach meiner Meinung, die für eine Art "Markthygiene" sorgen müsste und verhindern müsste, dass Unternehmen wie Amazon so eine Marktmacht bekommen. Statt unsere Wut an den letzten in der Kette, den Zustellern und Zustellerinnen auszulassen, sollten wir vielleicht auch mal nach oben schauen, wo die teilweise fatalen Entscheidungen in den Unternehmen getroffen werden. Und jetzt lehne ich mich ganz weit aus dem Fenster! ich bin der Meinung, dass viele Dinge der Daseinsfürsorge, wie Energie, Wasser, Gesundheit und Postdienste nicht nur dem Markt überlassen werden dürften, sondern einen starken Staat brauchen, oder zumindest einer starken staatlichen Regulierung unterliegen müssten. So wie es gerade läuft, muss man sich nicht über die Spaltung der Gesellschaft wundern.
Tinko
05.09.2024
Liebe DHL-Großkunden. Gemeinsam können wir DHL bei der Beseitigung des Problems "zu viele Paketsendungen" helfen. Die anderen Paketdienstleister werden dann eben um die Weihnachtszeit ihren Hauptumsatz noch deutlicher machen. Da sind dann auch Preissenkungen selbstverständlich. Im Übrigen ist Amazon schon als Retter von DHL in der Spur. Wenn die richtig loslegen kann DHL sich warm anziehen. Ein DHL-Downfall-Zuschlag auf jede DHL-Sendung wird DHL dann als neue tolle Idee präsentieren müssen.
Thomas
06.08.2024

Antworten

Noch eine kleine Ergänzung zum Thema Service. Wir wohnen in Hilden. Bis vor einiger Zeit gab es mitten in der Stadt eine grosse Postfiliale inklusive Postbank und Postfächern und einem grossen Parkplatz. Mit Sicherheit haben viele Leute die Möglichkeit genutzt, vor oder nach dem Besuch dieser Filiale noch einen Stadtbummel inklusive Einkäufen zu tätigen. Diese Filiale incl.Postfächern wurde, warum auch immer, von DHL geschlossen. Aber man ist ja in den verantwortlichen Abteilungen clever. Alternative ist eine neue Filiale direkt am Bahnhof. Neben einem Ärztehaus, einer Pizzeria und nicht zu vergessen, dem Bahnhof sowie auch Anwohner gibt es dort Unmengen an Parkmöglichkeiten (Ironie) seine dort hinterlegten Pakete abzuholen. Denn DHL schafft es immer wieder, Pakete, die eigentlich in einer Packstation in der Nähe hinterlegt werden sollen, was ja durch die Super App festgelegt wurde, stattdessen dort zur Abholung zu hinterlegen.
James
07.08.2024
Das entscheidet nicht DHL, sondern der Laden/Postbank ob die dichtmachen oder nicht.
Klein
06.08.2024

Antworten

Ich hätte noch Ideen für DHL: Ich empfehle bei Sonnenschein einen "Schönwetterzuschlag" zu erheben. Bei Außentemperaturen Im Minusbereich und bei über 20 Grad + sowie bei Regen einen Schlechtwetterzuschlag. Bei Zustellung nach 16.00 Uhr einen Nachtzuschlag, bei Zustellung vor 12.00 Uhr einen Frühzustellungszuschlag. Und nicht zu vergessen: eine "Sonderdividende Händlerausbeutung" für die Aktionäre. Weitere Ideen auf Anfrage gerne direkt an DHL
K.I.
06.08.2024

Antworten

einfach die sogenannte Basiskapazität erhöhen und schon gibt es kein Problem mehr ? dieser globalen Dynamik gerecht zu werden - DHL meint dynamische Preiserhöhungen und dynamisches absenken des "Services" oder wie jetzt? bestmöglichen Service bieten - von was für einen Service spricht DHL denn - DHL hat Service??? Macht doch einfach den Laden dicht wenn ihr es nicht könnt und keine Lust habt! Oder ist das so ein toller Job der so lukrativ ist da man sich immer und immer wieder die Preise erhöhen kann und damit natürlich auch die Tantiemen. Das sind keine Manager - Preise erhöhen kann jedes Kindergarten Kind! Deutschland steht da wo Deutschland jetzt steht weil es von diesen sogenannten "Managern" mit dieser Mentalität einfach zu viele gibt! So ist das mit dem Fachpersonal
JK
06.08.2024

Antworten

Es wäre vielleicht angebracht, dass DHL darüber nachdenkt, ob es notwendig ist, Endkunden online bessere Preise anzubieten als Händlern, die tausende Pakete pro Jahr versenden. Als ehemaliger Staatskonzern profitiert DHL von einer Sonderregelung bei der Umsatzsteuer und zahlt bis 20 kg keine Gebühren. Im Gegensatz dazu müssen andere Unternehmen und Händler Umsatzsteuer abführen, was DHL zu einem Wettbewerbsvorteil verhilft. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie einer Rezession ist es nicht zielführend, Umsatzrückgänge durch Preiserhöhungen kompensieren zu wollen. Dies beschleunigt vielmehr die Abwärtsspirale und führt zu weiteren Ausfällen.
Thomas
06.08.2024

Antworten

Aha, dann sind Kunden, die durch erhöhtes Sendungsvolumen den Umsatz bei DHL steigern, also Verursacher. Und das nur durch höhere Preise direkt Personal in arbeitsintensiven Zeiten vorhanden ist, ist auch prima. Dann haben wir keinen Facharbeitermangel. sondern Unternehmen, die seit längerer Zeit Personal suchen, müssen nur die Preise erhöhen und Zack! schon ist genügend Personal vorhanden. Meiner Meinung nach nur alles Vorwand, um wieder einmal mehr Umsatz zu machen, gut, das es noch Alternativen gibt, die vielleicht nicht viel günstiger sind, aber einen wesentlich besseren Service bieten. Vielleicht sollte DHL mal in diesen Bereich investieren. Und zu guter Letzt, wird dem Kreislauf wieder Kapital entzogen, das sicherlich sinnvoller investiert werden kann.
M.Zang
06.08.2024

Antworten

DHL hebt ständig die Preise. Der Service wird aber immer schlechter. Die Sendungsübermittlung zeigt falsche Daten an und die Zustellung dauert auch immer länger. Was rechtfertigt hier die höheren Preise. DHL soll erst mal den Service wieder anheben bevor ständig die Preise erhöht werden.
Harald B.
06.08.2024

Antworten

Eine dreiste Frechheit, je mehr sie verdienen, umso mehr schlagen sie drauf. Ich werde mir etwas Anderes überlegen, DHL ist nicht mehr tragbar
James
07.08.2024
Ich hab nach der letzten Erhöhung zu GLS gewechselt. Bin sehr zufrieden mit denen, und der Preis ist immer niedriger (ein 8kg Paket kostet mich jetzt 2ct mehr als ein 1kg Paket bei DHL)
Tom
05.08.2024

Antworten

DHL/Post ist doch jetzt in der Urlaubszeit schon überfordert und bekommt das nicht kompensiert. Wieso sollte man annehmen das dies in der Vorweihnachtszeit gelingt?