DB Schenker: Platzt der Verkauf?

Veröffentlicht: 30.08.2024
imgAktualisierung: 30.08.2024
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
30.08.2024
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DB Schenker
kittyfly / Depositphotos.com
Die Bahn will die Logistiktochter DB Schenker verkaufen, doch der Widerstand von Beschäftigten und Großkunden wächst.


Der Verkauf von DB Schenker wird zum Geduldsspiel. Die Deutsche Bahn will ihre Logistiktochter eigentlich abstoßen, vor allem, um so Schulden zu tilgen. Es steht allerdings zu befürchten, dass ein Verkauf dem Geschäft von Schenker enorm schaden könnte. Mehrere Großkunden sollen signalisiert haben, ihre Verträge mit dem Logistiker nicht zu verlängern, wenn er verkauft wird, wie es aus Branchenkreisen heißt. Denn mit einem Verkauf könne sich der Service verschlechtern und dies schrecke Kunden ab. Zu diesen gehören Schwergewichte wie Apple oder der französische Luxuskonzern Kering (Gucci).

Außerdem müssen die Kartellbehörden der EU einem Verkauf erst noch zustimmen und das kann dauern. Großkunden könnten die Wartezeit nutzen, um zur Konkurrenz, etwa DHL oder Maersk, abzuwandern. Das würde wiederum den Wert von DB Schenker senken. Der Logistiker selbst gibt sich dem Spiegel zufolge betont gelassen: „Unsere Kunden schätzen die herausragende Service-Exzellenz von DB Schenker, die völlig unabhängig ist von einem möglichen neuen Eigentümer in der Zukunft.“

Verdi ringt um Arbeitsplatzerhalt

Aktuell läuft ein Bieterwettstreit zwischen dem dänischen Transportunternehmen DSV und dem Luxemburger Private-Equity-Fonds CVC. Beide bieten etwa 14 Milliarden Euro. CVC schlägt vor, nur 75,1 Prozent des Unternehmens zu übernehmen. Die weiteren Anteile könnten dann zum Beispiel an die staatseigene Förderbank KfW gehen.

Für diese Idee wirbt auch die Gewerkschaft Verdi. „Der drohende Arbeitsplatzabbau bei einer Übernahme von DSV ist immens. Da CVC kein Logistik-Geschäft betreibt, sind hier keine derart drohenden Arbeitsplatzverluste zu erwarten“, heißt es in einem Schreiben der Gewerkschaft. Bei einer DSV-Übernahme rechnet Verdi mit dem Abbau von 5.300 Arbeitsplätzen.

Die Deutsche Bahn braucht Geld

Mit dem Verkaufserlös plant die Deutsche Bahn, ihre Schulden abzubauen, die sich auf über 30 Milliarden Euro belaufen. Der Bund wiederum – als Eigentümer der Deutschen Bahn – will mögliche Erlöse zum Beispiel für die Sanierung der maroden Infrastruktur nutzen. In der kommenden Woche trifft sich nach Spiegel-Informationen der Lenkungskreis der Ampelkoalitionäre, um über die vorliegenden Angebote zu beraten. Eine Entscheidung schon im September auf der Bahn-Aufsichtsratssitzung sei allerdings unwahrscheinlich.

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Veröffentlicht: 30.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 30.08.2024
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Christoph Pech

Christoph Pech

Experte für Digital Tech

KOMMENTARE
1 Kommentare
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K.I
02.09.2024

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Meinung: Schulden tilgen - einfach mal die total überhöhten Boni streichen! will mögliche Erlöse zum Beispiel für die Sanierung der maroden Infrastruktur nutzen - weshalb ist die Infrastruktur so marode? Welche Politiker sind verantwortlich???