Deutsche Bahn: Beschäftigte schämen sich für den Konzern

Veröffentlicht: 06.08.2024
imgAktualisierung: 06.08.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
06.08.2024
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Regionalzug der Deutschen Bahn fährt an Bahnhof ein
huettenhoelscher / Depositphotos.com
Stress, Funktionsausfälle und Stellenabbau – die Mitarbeitenden bei der Deutschen Bahn sind gefrustet.


Bei der Deutschen Bahn gibt es aus Perspektive der Angestellten offenbar gravierende Probleme. In internen Chats machten diese ihrem Frust jetzt Luft, wie Recherchen der Süddeutschen Zeitung zeigten.

Die Mitarbeiter:innen beklagen sich vor allem über Funktionsstörungen und zu wenig Personal – während die Deutsche Bahn erst kürzlich die Streichung von 30.000 Stellen verkündete.

„An Peinlichkeit nicht zu überbieten“

Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die Unpünktlichkeit: Gerade erst hat die Deutsche Bahn erklärt, dass sie doch nicht so pünktlich sein wird, wie zunächst erwartet. Die angestrebte Pünktlichkeitsquote von 70 Prozent ist nicht erreichbar. Im ersten Halbjahr kamen nur 62,7 Prozent der Fernzüge pünktlich an – knapp sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Hinzu kämen kaputte Klimaanlagen und Kühlschränke, fehlende Lieferungen fürs Bordbistro oder nicht funktionierende Zugtoiletten.

Und das führt zunehmend zu unzufriedenen Fahrgästen, denen man diesen Service aus Sicht der eigenen Mitarbeitenden nicht mehr zumuten könne: „Das, was wir hier abliefern, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten“, greift n-tv die Wortmeldung eines Zugbegleiters auf.  „Nicht an einem einzigen Tag läuft hier irgendwas“, erklärt er.

Kritische Personalsituation?

Probleme bereite außerdem die Personalsituation: „Ich finde, es wird jeden Tag schlimmer und man ist immer mit weniger Personal auf den Zügen“, kritisiert eine Mitarbeiterin.

Der Konzern will indes ein anderes Bild seiner Personalsituation vermittelt wissen: „Die Deutsche Bahn stellt massiv ein und spart andererseits. Die DB arbeitet beidhändig, das ist nötig, und das ist auch gleichzeitig möglich. Die DB braucht an vielen Stellen neue Mitarbeitende“, heißt es dazu in einem aktuellen Statement. Benötigt werden Beschäftigte für die Generalsanierung der Infrastruktur, Lokführer, Fahrdienstleiter sowie Servicekräfte. Gestrichen wird dort, wo Automatisierung und Digitalisierung Prozesse übernehmen – vornehmlich in der Verwaltung und nicht operativen Bereichen, da die Bahn wirtschaftlich effizienter werden müsse.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 06.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 06.08.2024
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

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