Betrug im B2B-Geschäft: Online-Shops verlieren rund 14 Prozent Umsatz

Veröffentlicht: 30.08.2024
imgAktualisierung: 30.08.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
30.08.2024
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Betrugsversuche kennen Händler:innen vor allem aus dem Privatkundengeschäft. Eine Umfrage zeigt, auch betrügerische Handlungen im B2B-Sektor nehmen zu.


Die gelieferte Ware wird nicht bezahlt, ging an die falsche Adresse oder ist angeblich nicht angekommen – solche Vorkommnisse sind im Online-Handel stets ärgerlich. Hinter solchen Fällen kann sich auch eine betrügerische Absicht verbergen – und zwar nicht nur im Privat-, sondern auch im Geschäftskunden-Segment. Wie eine Untersuchung des ECC KÖLN und von Creditreform zeigt, nehmen Betrugsversuche im B2B-Sekor zu: Zwei von drei Handelsunternehmen (64 Prozent), die Waren an andere Unternehmen verkaufen, haben im eigenen Shop bereits Betrug oder Betrugsversuche registriert.

Derlei Betrugsfälle haben vor allem finanziell drastische Auswirkungen: Betroffene Firmen hätten der Studie zufolge dadurch rund 14 Prozent des Umsatzes eingebüßt.

Die häufigsten Betrugsmaschen in B2B-Online-Shops 

Fast vier von zehn Unternehmen (38 Prozent) gaben an, die häufigste Betrugsform sei die Angabe, dass Kund:innen Ware nicht erhalten hätten. An zweiter Stelle stehen falsche Adressangaben und Bestellungen mit einer Fake-Identität. Eine Rolle spielt zudem Bonitätsbetrug, bei dem Kriminelle Dokumente manipulieren, die ihre Zahlungsfähigkeit belegen sollen.

Quelle: ECC KÖLN: B2BEST Barometer Vol. 15, 2024.

Aus dem Privatkundengeschäft bekannte Betrugsmaschen wie Identitätsdiebstahl, die Übernahme von Konten oder auch der Kreditkartenbetrug sind im B2B-Bereich ebenso verbreitet. Ein Fünftel der Firmen meldete auch, dass Betrüger:innen nach Erhalt der Ware die Zahlung per Kreditkarte angefochten haben, sodass der Online-Shop letztlich leer ausging.

Prävention: Unternehmen werden oft erst nach Betrugsfall aktiv

Um der kriminellen Energie etwas entgegenzusetzen, können Unternehmen Identitätsprüfungen bei Neukund:innen durchführen. Die in der Studie befragten Großhändler und Hersteller stuften diese Maßnahme gegen Betrug als am relevantesten ein. Während im vergangenen Jahr noch 29 Prozent auf entsprechende Prüfungsmethoden setzen, prüfen mittlerweile schon 37 Prozent der Unternehmen vor dem Check-out, welche Kund:innen wie bestellen dürfen. Etwa ein Viertel nimmt selektive Prüfungen vor.

Es gebe aber Luft nach oben, meint Christian Kramer, Branchenmanager Groß- und Außenhandel bei Creditreform: „Denn knapp die Hälfte der Unternehmen ergreift Maßnahmen zur Identitätsprüfung erst nach mindestens einem Betrugsfall. Auch die Zahlungsfähigkeit von Kund:innen wird lediglich von einem Drittel in Echtzeit geprüft.“ 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

 

Veröffentlicht: 30.08.2024
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Hanna Behn

Hanna Behn

Expertin für Handel & Unternehmertum

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