Im März dreht sich (fast) alles um Corona, auch Amazon muss an verschiedenen Fronten gegen das Virus und die Folgen kämpfen – das alles in unserem Monatsrückblick.

 Jeff Bezos' Vermögen: Corona nimmt, Corona gibt

Der Amazon-Chef und sein kaum fassbarer Reichtum stehen stellvertretend für das Auf und Ab von Amazon in Zeiten der Coronakrise. Zu Monatsbeginn versuchte ein TikTok-Nutzer noch, das Milliarden-Vermögen von Bezos anschaulich mit Reiskörnern zu visualisieren. Kurz darauf hatte der reichste Mann der Welt durch Amazons sinkenden Aktienkurs zunächst rund sieben Milliarden US-Dollar verloren. Doch trauern musste Bezos nicht lange: Wegen des Coronavirus stiegen auch bei Amazon die Bestellungen – und der Chef konnte persönlich am Monatsende wieder zehn Milliarden US-Dollar reinholen.

Amazon-Mitarbeiter in der Coronakrise: Krankheitsfälle und Kündigungen

Bei der Ansteckungsrate des Coronavirus war es nur eine Frage der Zeit, bis auch bei Amazon die ersten Infektionen auftreten würden. Zunächst wurden in den USA und Italien, später auch in Deutschland die ersten Fälle bekannt. Die Mitarbeiter in den Logistiklagern sind dabei besonders gefährdet und kritisieren unter anderem unzureichende Schutzmaßnahmen des E-Commerce-Riesen. In Spanien hagelte es Kritik, weil Amazon Logistikzentren trotz Krankheitsfällen vor Ort weiter betrieb. Amazon hat sein ansonsten recht rigides Mitarbeiter-Punkte-System in den USA extra angepasst, in Deutschland kritisiert Verdi aber den Umgang mit ungewollten Mitarbeitern und wirft Amazon sogar krankheitsbedingte Kündigungen vor. Kurios: Dabei braucht Amazon allein in den USA rund 100.000 neue Leute, um das zusätzliche Aufkommen durch das Coronavirus aufzufangen.

Corona & Amazon-Logistik: Knappe Waren und lange Wartezeit

Durch das erhöhte Bestellaufkommen gab es bestimmte Produkte sogar in den Amazon-Lagern nicht mehr. Außerdem lieferte Amazon in manchen Ländern nur noch in der Coronakrise besonders wichtige Produkte aus. Die Folge der neuen Prioritäten: Auf andere bestellte Artikel müssen die Online-Shopper deutlich länger warten als gewohnt – teils bis zu vier Wochen.

Corona-Produkte bei Amazon: Preiswucher und Kassenschlager

Das Coronavirus machte manche Amazon-Händler zu gierig: Amazon löschte Produkte, die zu Wucherpreisen angeboten wurden und sperrte die entsprechenden Anbieter. Nicht nur in Deutschland bezogen sich die Top Ten der auf Amazon meistgesuchten Begriffe alle mehr oder weniger auf das Coronavirus: Die Nutzer hielten nach „Mundschutz“ und „Atemschutzmaske“ Ausschau – und nach Fertiggerichten. Apropos zu Hause bleiben: Amazon hat in Zeiten, wo Eltern im Homeoffice auch die Kinder hüten sollen, ein kostenloses Angebot gepackt: Viele Serien und Filme für die Kleinsten gibt es jetzt kostenlos. Wenig Freude unter den Nutzern dürfte Amazon hingegen mit der technischen Umstellung der Visakarte, die gemeinsam mit der Landesbank Berlin (LBB) angeboten wird, verursacht haben: Hier gab es massig Kritik – auch in den Kommentaren zum Artikel.