Die Corona-Pandemie setzt der Deutschen Post DHL Group ordentlich zu und ließ den Gewinn erwartungsgemäß dahin schmelzen.

Vor gut einem Monat musste die Deutsche Post DHL Group ihre Prognose für das Jahr 2020 zurücknehmen, die Corona-Krise hatte bereits Anfang April dem Logistiker erheblich zugesetzt. Die jetzt veröffentlichten Geschäftszahlen bestätigen die Entwicklung. Im ersten Quartal 2020 erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 301 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert noch bei 746 Millionen Euro, ein Rückgang also um fast 60 Prozent. Den Umsatz konnte die DPDHL um 0,9 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro anheben. Allerdings brach auch das operative Ergebnis (Ebit) um fast die Hälfte auf 592 Millionen Euro ein.

Dennoch zeigte sich Unternehmenschef Frank Appel optimistisch: „Mit 550.000 Mitarbeitern in allen Ländern der Welt und unserem unvergleichlichen, weltumspannenden Logistiknetzwerk leisten wir einen elementaren Beitrag zur Krisenbewältigung. Wir transportieren Schutzausrüstung und Medikamente, sichern Lieferketten für die Industrie und helfen bei der Versorgung der Bevölkerung. Wir sind stolz auf unsere Teams, die täglich das Unmögliche möglich machen. Sie bilden auch die Basis dafür, dass sich Deutsche Post DHL Group trotz der weltweiten Herausforderungen im ersten Quartal gut entwickelt hat.“

StreetScooter-Aus verursacht Kosten in Millionenhöhe

Aber nicht nur die Corona-Pandemie wirkte sich auf die Unternehmenszahlen in den vergangenen Monaten aus. Auch das Ende der hauseigenen Unternehmenstochter StreetScooter, dessen Produktion man noch in diesem Jahr einstellen werde, bekam die Deutsche Post DHL Group deutlich zu spüren. Das Unternehmen spricht von „entstandenen Belastungen für die Neuausrichtung der StreetScooter-Aktivitäten in Höhe von 234 Millionen Euro“.

Im Post- und Paketgeschäft verzeichnete der Konzern ein Auf und Ab. Während im Bereich Post ein deutlicher Rückgang vom Dialog Marketing zu spüren war, stiegen die Paketmengen aufgrund des zunehmenden Online-Handels rasant an. Das operative Ergebnis in dem Segment verbesserte sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 47,1 Prozent auf 334 Millionen Euro. Wie der Logistiker bestätigt, sind die vorgenommenen Preiserhöhungen für Brief- und Paketsendungen ausschlaggebend für die gestiegenen Einnahmen.