Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Deutsche Post DHL Group jetzt ihre Ergebnisprognose für das aktuelle Jahr zurücknehmen. Außerdem soll Kurzarbeit für einen Teil der Mitarbeiter beantragt wurden sein.

Der Coronavirus stellt die deutsche Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Auch bei der Deutschen Post DHL Group sind die Auswirkungen der Pandemie spürbar. Der Bonner Logistiker musste die Ergebnisprognose für das Jahr 2020 aufheben. An der mittelfristigen Prognose für ein Konzern-EBIT von mindestens 5,3 Milliarden Euro in 2022 hält man allerdings weiter fest.

Insgesamt war die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2020 verteilt auf die fünf Unternehmensbereiche der Deutschen Post DHL Group durchwachsen. Trotz der steigenden Paketmengen rechnet das Unternehmen im Geschäftsbereich Post & Paket Deutschland mit einem negativen Ergebniseffekt von rund 40 Millionen Euro. Hauptgrund ist der starke Rückgang im Bereich Post, vor allem im Dialogmarketing. „Insgesamt hat sich unser Unternehmen im ersten Quartal trotz der weltweiten Herausforderungen sehr gut entwickelt. Wir sind profitabel und das ist aktuell keine Selbstverständlichkeit“, so Vorstandschef Frank Appel in einer Unternehmensmeldung.

Kurzarbeit für 4.000 Beschäftigte

Wie die Wirtschaftswoche aus Gewerkschaftskreisen der Deutschen Post DHL erfahren haben will, plant das Unternehmen außerdem für einen Teil der Angestellten Kurzarbeit. Diese soll bereits für 4.000 Mitarbeiter, insbesondere für Tochterunternehmen aus der Kontraktlogistiksparte, beantragt worden sein. Im Bereich der Expresslieferungen sowie in der Speditionssparte soll der Bonner Logistiker ebenfalls mit Kurzarbeit planen.

Bei der Gewerkschaft Verdi stößt diese Maßnahme auf harsche Kritik. „Wir haben den Konzern zu Verhandlungen über eine einheitliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes aufgefordert. Der Vorstand der Deutschen Post DHL hat diese Aufforderungen abschließend abgelehnt“, wird die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis bei der Wirtschaftswoche zitiert. „Die Deutsche Post DHL ist finanziell gut aufgestellt und hat ehrgeizige Gewinnziele. Da ist es völlig inakzeptabel, dass viele Arbeitnehmer nun Sozialhilfe beantragen sollen, weil das Kurzarbeitergeld nicht ausreicht.“