Mit einem neuen Vorschlag will die Gewerkschaft Verdi jetzt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Kurzarbeiter sollen künftig Pakete zustellen.

Nachdem es zu Beginn der Coronakrise sogar zu einem leichten Rückgang der Paketmengen kam, ist das Aufkommen in den letzten Wochen nach oben geschossen. Die DHL spricht mittlerweile von rund neun Millionen Sendungen täglich. Das bringt natürlich auch die Zusteller an ihre Grenzen. Die Gewerkschaft Verdi setzt sich nun für eine Entlastung der Beschäftigten im Paket- und Briefbereich der Deutschen Post AG ein und hat dafür verschiedene Forderungen aufgestellt. „Die Flut an Paketen ist immens. Die Zusteller arbeiten am Limit, viele auch darüber“, wird die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Andrea Kocsis bei der Oldenburger Onlinezeitung mit Verweis auf die Bild zitiert.

In einem entsprechenden Flyer schreibt Verdi: „Zusätzliche Entlastungskräfte einsetzen!“. Dies könnte mithilfe von Kurzarbeitern geschehen. „Viele Menschen in Kurzarbeit würden sich über ein zusätzliches Arbeitsangebot freuen“, so Verdi. „Sie würden die Zusteller entlasten und gleichzeitig ihre Einkommensverluste ausgleichen. Das ist eine Win-Win-Situation“, betont Andrea Kocsis.

Nur „Danke“ sagen ist nicht ausreichend

Außerdem sollen die Gewichte der Pakete auf 15 kg beschränkt werden. „Trotz Corona-Hochbetrieb verschicken Händler weiter schwere Pakete, teilweise ganze Gartenmöbel-Sets. Wir fordern eine deutliche Absenkung des zulässigen Paketgewichts“, heißt es von der Verdi-Bundesvorsitzenden. Bei besonders großen Sendungen könnte sich Verdi auch eine Sonderregelung vorstellen, „z.B. direkte Benachrichtigung der Empfänger zur Abholung in der Filiale“, so eine der Forderungen.

Zusätzlich weist die Gewerkschaft auf die Fürsorgepflicht der Deutschen Post AG für ihre Mitarbeiter hin. „Dazu gehören auch ausreichende Vorsorgemaßnahmen, um die Gesundheit aller Beschäftigten zu schützen und zu bewahren.“ Nach Auffassung von Verdi reicht „immer nur Danke sagen“ nicht aus.