Amazon führt schärfere Regeln für „verifizierte Käufe“ ein. Damit will das E-Commerce Unternehmen vor allem gegen gefälschte Produktbewertungen vorgehen.

Amazon führt schon seit Längerem einen Kampf gegen gefälschte Produktrezensionen auf der eigenen Plattform. Dabei zieht das Unternehmen gern sein Lösch-Ass aus dem Ärmel und entfernt Produktkritiken. 2015 hatte Amazon sogar Anklage gegen mehr als 1.000 Personen eingereicht, die unter Verdacht standen, Fake-Bewertungen verfasst zu haben. Dabei haben die vermeintlichen Täter, wie auch Welt berichtete, zunehmend Tricks entwickelt, um den Online-Händler zu übergehen. Mit der neuen Regelung will Amazon nun radikaler gegen gefakete Produktbewertungen vorgehen.

Auch Prime Day und Black Friday von Regelung betroffen

Bisher war es so: Jeder, der sich bei Amazon anmeldet, war dazu berechtigt, eine Bewertung zu verfassen. Dann hatte das Unternehmen den „verifizierten Kauf“ eingeführt. Dadurch sind die Rezensionen, die von tatsächlichen Käufern des Produktes verfasst worden sind, mit einer Markierung hervorgehoben worden. Mit den neuen Regelungen gilt jedoch: Nur Konsumenten, die auch den bestimmten Artikel bei Amazon erworben haben, sind dazu berechtigt, eine Kritik zu verfassen. Wie Internetworld schreibt, beziehen sich die strengeren Maßnahmen dabei hauptsächlich auf Ware, die als „Amazon Choice“ oder als „Amazon White Label“-Produkt markiert sind.

Fazit: Kunden, die derartige Produkte rezensieren möchten, jedoch nicht bei Amazon gekauft haben, sind nicht dazu berechtigt, eine Bewertung abzugeben. Eine weitere Neuerung: Auch Rezensionen von Kunden, die ein Produkt nachweislich bei Amazon erworben haben, können abgewiesen werden. Das betrifft die Konsumenten, die einen Rabatt auf ihren Einkauf erhalten haben. So werden auch Bewertungen abgelehnt, die sich auf am Prime Day oder Black Friday erworbene Produkte beziehen. Damit verschwinden – ob positiv oder negativ – jegliche Bemerkungen, welche die Sonderkonditionen der beiden Rabatt-Aktionen Amazons betreffen.

Ziel des E-Commerce-Riesen ist es, das Vertrauen seiner Kunden wieder herzustellen. Indem schärfere Regelungen für Produktbewertungen durchgesetzt werden, erhofft sich Amazon, effizienter gegen gefakete Kundenrezensionen vorgehen zu können.