Kaum war er da, war er auch schon wieder weg: Der September ist mit großen Schritten vorübergezogen und hat viele neue Entwicklungen und News aus der Online-Welt gebracht: So hat Amazon beispielsweise den neuen Handmade-Marktplatz auch in Deutschland gestartet, die Höhle der Löwen zeigte jede Menge spannende Geschäftskonzepte und Ebay hat Tipps und Tricks für die Weihnachtszeit bereitgestellt. Wir fassen zusammen.

 

News Rückblick

(Bildquelle Rückblick: Ahmet Misirligul via Shutterstock)

Amazon: Handmade-Portal & Echo starten in Deutschland, Ärger um Kategorien und Urteil wegen Transport gefährlicher Güter

Im September gab es für deutsche Amazon-Kunden und Händler einige neue Services. So hat das Unternehmen nun beispielsweise „Handmade at Amazon“ in Deutschland gestartet. Das Portal für handgemachte Produkte steht in direkter Konkurrenz zu DaWanda und Etsy und bietet Designern, Künstlern sowie Kunsthandwerkern eine Möglichkeit, den Vertrieb der eigene Produkte zu erweitern.

Auch der Hightech-Lautsprecher Echo wurde kürzlich in Deutschland eingeführt: Die Sprachassistentin Alexa, die in „Echo“ und die Miniversion „Echo Dot“ integriert ist, soll das Shoppen für die Verbraucher noch einfacher machen. Für Amazon ist es ein weiterer Vorstoß, sich tief in den Alltag seiner Kunden zu integrieren. Auch die Ausweitung der taggleichen Lieferung auf sechs zusätzliche Städte und Regionen in Deutschland wurde ganz im Sinne der Kundenzufriedenheit umgesetzt.

Doch auch im Hause Amazon läuft nicht immer alles wie geschmiert: Zum einen gibt es zum Beispiel Ärger, da Amazon anscheinend an seinen Kategorien bastelt. Durch eine Umstrukturierung und die Löschung einiger Kategorien wurden auch viele Produkte einfach entfernt. Zudem vermelden Händler, dass Produkte in gänzlich falschen Kategorien gelandet sind und sich nicht wieder richtig einsortieren lassen – ein echtes Ärgernis! Zum anderen ist das Thema Fake-Bewertungen immer noch nicht aus der Welt geschafft. Neue Rezensionsrichtlinien sollen gefälschten Bewertungen jedoch Einhalt gebieten. Weitere Einzelheiten und Entwicklungen in Sachen Amazon lesen Sie in unserem Amazon Watchblog Monatsrückblick.

Ebay veranstaltet Schnäppchen-Tag, trifft Weihnachtsvorbereitungen und blickt in die Zukunft

Weihnachten rückt näher und näher – kein Wunder, dass auch Ebay seine Händler für die wichtigste Zeit des Jahres rüsten will. Um dies zu schaffen, hat der Online-Marktplatz eine neue Infoseite ins Leben gerufen, die „zentrale Anlaufstelle für Online-Händler“ dienen soll. Hier finden sie unter anderem Tipps, Handlungsempfehlungen, Tools, Webinare und Videos, die ihnen bei den Vorbereitungen unter die Arme greifen sollen. Thematisch wird die ganze Bandbreite des Online-Handels – also u. a. Marketing, mobile Optimierung, Neukundengewinnung, Services, Aktionen, Verkaufsanalysen oder auch Trends – in den Mittelpunkt gerückt.

Vielleicht zur Einstimmung auf Weihnachten hat Ebay außerdem den „Super-Dienstag“ veranstaltet. An diesem Tag konnten sich Kunden 15 Prozent Rabatt auf fast alle Produkte sichern. Gekoppelt war die Aktion an die Bezahloption PayPal. Ebenfalls neu: Ebay soll eine neue Lieferplattform planen. Diese ermögliche es Ebay-Händlern, aus einer großen Auswahl von Lieferoptionen zu wählen. Besonders interessant dürfte dieses Angebot für jene Anbieter sein, die keine Festverträge mit Logistikern haben. Zunächst soll der Service als Test in Großbritannien starten.

Zu guter Letzt hat Ebay noch einen Blick in die Zukunft riskiert. Im Zuge des Ebay Trendreports hat sich das Unternehmen näher mit dem Potenzial innovativer Zukunftsmodelle wie künstlicher Intelligenz, Roboter, virtueller Realitäten oder auch dem Internet der Dinge auseinandergesetzt. Der Report zeigt, dass die kommenden Jahren extrem spannende Entwicklungen bereithalten dürften.

Kampf um die Gunst der Löwen und das Ende für Emmas Enkel

In den vergangenen Wochen hat die Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ wieder die Blicke auf sich gezogen. Kein Wunder, denn sowohl für Brancheninsider als auch für Zuschauer fernab der Online-Welt bot die Sendung spannende Augenblicke. Ob nun Postkarten aus Holz, Low Carb-Pizzen, unzerbrechliche Brillen, Anti-Schnarch-Westen, perfekt sitzende Dessous oder auch essbare Creme – die Geschäftskonzepte in der Show könnten unterschiedlicher kaum sein. Und manche sind dabei auch weitaus erfolgversprechender als andere. Das sahen auch die Löwen so.

Wie einen frischen Wind erlebten viele Brancheninsider das Konzept von Emmas Enkel. Als der Lebensmittel-Multichannel-Händler jedoch vor einigen Monaten von Metro aufgekauft und zum reinen Online-Händler degradiert wurde, befürchteten viele das Ende. Und so ist es nun fast auch: Wie die Metro Group nämlich mitteilte, wurde nun auch der Online-Handel und somit das Geschäft von Emmas Enkel eingestellt. Zwar solle die Marke bleiben, doch was genau damit geschieht, scheint noch in den Sternen zu stehen. Fest steht: Nicht nur unser Kolumnist Christoph Pech sieht diese Entwicklung als „Warnsignal für jedes StartUp, das einen vermeintlich lukrativen Deal mit einem Big Player vor Augen hat.“ Schade!

Neues im Payment-Sektor von Payback, DaWanda, Klarna & Co.

Im September gab es außergewöhnlich viele Neuigkeiten aus der Payment-Sparte. So hat das Handmade-Portal DaWanda beispielsweise mit Unterstützung von Mangopay ein neues Bezahlsystem namens DaWanda Portemonnaie ins Leben gerufen. Mithilfe des Systems sollen Händler die Möglichkeit bekommen, ihren Kunden verschiedene Bezahloptionen anzubieten – darunter Kreditkartenzahlung, Maestro oder Sofortüberweisung. Die anfallenden Zahlungen sollen dabei direkt auf der Plattform abgewickelt werden.

Auch der Punkte-Sammel-Anbieter Payback geht mit seinem Bezahlsystem Payback Pay einen Schritt weiter und kann drei weitere Unternehmen vorweisen, die diese Bezahloption unterstützen: nämlich Alnatura, Aral und Galeria Kaufhof. Wie das Unternehmen mitteilt, wird es mehr als 28 Millionen Payback-Kunden möglich sein, mit Payback zu bezahlen. Neben Payback will auch Klarna mit Zahlen glänzen. Der schwedische Payment-Anbieter hat zum ersten Mal Zahlen zu deutschen Nutzern offenbart: Demnach haben bereits mehr als 15 Millionen hiesige Kunden den Dienst von Klarna beim Online-Einkauf bereits genutzt. Auch die Sofort Überweisung, die sich im Jahr 2014 mit Klarna zusammengetan hatte, kann mit bislang 21 Millionen deutschen Kunden eine hervorragende Entwicklung vorweisen.

Große Pläne gibt es darüber hinaus auch mit „Instant Payment“. Das innovative Bezahlsystem basiert auf dem Konzept, dass Zahlungen in Echtzeit – das heißt ohne Verzögerungen – vorgenommen werden können. Händler und Unternehmen sehen darin ein gigantisches Potenzial und prophezeien eine gravierende Veränderung für den Payment-Markt.

Pinguin, Otto und Unister bewegten die Branche

Schon vor Wochen munkelte die SEO-Branche, dass bei Google wieder geschraubt wurde. Im September kam dann endlich die Bestätigung des Konzerns: Ja, es wurde ein Penguin-Update durchgeführt, wodurch spürbare Veränderungen in den Rankings verursacht wurden. Das Neue: Google hat den Penguin nun in seinen Core-Algorithmus integriert, sodass er künftig in Echtzeit spürbar sein wird und SEO-Spezialisten die Früchte ihrer Arbeit zeitnah ernten dürfen.

Ebenfalls neu ist der Miet-Service Otto Now. Das Unternehmen hat den neuen Dienst kürzlich vorgestellt, bei dem Kunden Fernseher, Waschmaschinen, Tablets oder auch Kaffeevollautomaten nicht mehr kaufen müssen, sondern mieten können. Ob sich das Traditionsunternehmen damit ein sinnvolles Geschäftskonzept ausgedacht hat, hat unser Redakteur Christian Laude in seiner Kolumne beleuchtet.

Die Insolvenz des Online-Unternehmens Unister ist ein Thema, das den ganzen Sommer über immer wieder aufkam. Immer neue Details und Entwicklungen, darunter auch die vermutlich illegale Nutzung von Millionen E-Mail-Adressen, wirft wahrlich kein gutes Licht auf die Messestadt Leipzig, in der Unister beheimatet ist. Doch um dem angekratzten Image entgegenzuwirken, haben sich einige innovative und moderne Unternehmen aus Leipzig zusammengetan und unter dem Hashtag #Newnister gezeigt, dass der Standort digital aktiv ist und zahlreiche Erfolgsgeschichten vorzuweisen hat. Unister indes soll vollkommen umstrukturiert werden.