Amazon startet mit „Personal Shopper“ auf Prime Wardrobe einen persönlichen Mode-Berater.

Auch im Bereich Mode findet man bei Amazon eine kaum überschaubare Auswahl an Artikeln – da kann etwas individuelle Vorauswahl bei der Entscheidung helfen. Daher startet Amazon für seine Prime-Kunden in den USA den Empfehlungsdienst „Personal Shopper“, wie retailtouchpoints berichtet.

So funktioniert Amazons Personal Shopper

Der persönliche Modeberater basiert auf Prime Wardrobe, dort konnten Prime-Kunden bisher selbst Kleidungsstücke aussuchen, zu Hause anprobieren und bei Nichtgefallen kostenlos zurückschicken. Jetzt greift Amazon den Mode-Shoppern etwas unter die Arme in Sachen Geschmackssicherheit. Bei „Personal Shopper“ füllen die Prime-Wardrobe-Kunden zuvor einen Fragebogen aus und geben Informationen zu Stil, Passform, Trends und eigenem Budget an. Dann erhalten sie eine Auswahl an acht verschiedenen Artikeln zur sofortigen Ansicht, können diese bestellen, zu Hause testen und auch innerhalb einer Woche zurückschicken. Ob die Vorschläge allerdings von menschlichen Stylisten jeweils individuell ausgewählt werden, wie Amazon sagt, darf bei der Masse an Prime-Kunden bezweifelt werden.

Der persönliche Style-Berater kann allerdings nur ein Mal pro Monat genutzt werden, Prime-Kunden zahlen dafür zusätzlich 4,99 US-Dollar. Derzeit kann man den Dienst aber nur bei Damenmode einsetzen, Empfehlungen für Männer sollen folgen. Zur Auswahl stehen über 500.000 Mode-Artikel verschiedener großer Marken wie Calvin Klein, Adidas und Levi's – aber auch Amazons Eigenmarke Essentials. 

Darum könnte der persönliche Mode-Berater so wichtig sein

Mit dem „Personal Shopper“ setzt Amazon seine Mode-Offensive fort. Jüngst startete der Online-Gigant mit „The Drop“ den Verkauf von Influencer-Kollektionen, die nur in einem begrenzten Zeitraum erhältlich sind. Die persönliche Mode-Beratung bei Prime Wardrobe könnte für den Online-Giganten auf vielen Ebenen Gewinn bringen. Die zahlungsfreudigen Prime-Kunden werden durch den neuen Dienst hofiert und weiter gebunden und sie liefern darüber hinaus noch mehr persönliche Informationen in Amazons eh schon gigantischen Datenpool. Zudem kann Amazon auch im Fashion-Bereich seine eigene Marke Essentials nach Belieben pushen. Schon im Beta-Test von Prime Wardrobe wurden Amazon-Essentials-Artikel am häufigsten gekauft.

Nicht zuletzt könnte das Unternehmen mit dem persönlichen Service auch mehr Erlös aus dem schwierigen Mode-Geschäft ziehen, in dem Amazon anders als in anderen Märkten noch wenig präsent ist. In Deutschland bieten u.a. Zalando mit Zalon oder Outfittery derartige Curated-Shopping-Dienste schon seit Jahren an. Dafür müsste der „Personal Shopper“ im Idealfall die Retouren mindern, die in der Branche der größte Kostenfaktor sind.