Mit dem Projekt „Ich entlaste Städte“ will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt das Thema City-Logistik angehen. Dabei ist das DLR nach wie vor auf der Suche nach teilnehmenden Unternehmen, die ihre Transporte derzeit mit Kraftfahrzeugen durchführen oder generell auf den Einsatz von Kraftfahrzeugen verzichten und ihr Transportaufkommen mit alternativen Transportmitteln abdecken möchten.

Lastenräder spielen in vielen Zukunftskonzepten für die City-Logistik eine entscheidende Rolle. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat deswegen das Projekt „Ich entlaste Städte“ ins Leben gerufen, welches unter anderem vom Bundesumweltministerium mit 1,8 Millionen Euro gefördert wird. Mithilfe von Testpiloten soll ermittelt werden, inwieweit unterschiedliche Branchen vom Lastenradeinsatz profitieren können und wie weit sich der Verkehr und damit Städte entlasten lassen.

Testangebot richtet sich gezielt an kleinere Unternehmen

Mit derzeit 17 verschiedenen Modellen und 150 Testrädern will das DLR im Praxistest bei hunderten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen konkrete Anstöße für eine umweltgerechte Verlagerung des Verkehrs liefern. Ganz nach individueller Transportanforderung werden verschiedene Lastenradmodelle zur Verfügung gestellt, darunter auch besonders einsteigerfreundliche Versionen ohne hohe Investitionskosten. Das DLR ist wissenschaftlicher Begleiter des Projekts im Rahmen ihres Forschungsauftrags – nur so ist es möglich, eine fundierte Einschätzung abzugeben, wie das Lastenrad als gewerbliches Fahrzeug von der Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen angenommen wird.

Das DLR ist nach wie vor auf der Suche nach Teilnehmern. Dabei richtet sich das Lastenrad-Testangebot vorrangig an Unternehmen, allerdings kommen auch öffentliche Einrichtungen wie beispielsweise kommunale Verwaltungen für die Lastenrad-Testnutzung in Frage. Nur Privatpersonen ohne Gewerbe sind von dem Test ausgenommen. Auch in der Größe der Unternehmen gibt es keine Einschränkung, jedoch erklärt das DLR, dass sich das niedrigschwellige Testangebot gezielt an kleinere Unternehmen richtet, die so ohne direkte Investitionen in ein eigenes Cargobike die Einsatzmöglichkeiten testen können. Die Bewerbung für das Projekt ist jeder Zeit möglich (bis Mitte 2019).

Unternehmen erhalten die Lastenräder dann für einen Zeitraum von zwei bis vier Monaten. Dabei wird eine Nutzungspauschale von 1,00 Euro pro Lastenrad und Tag fällig. Wer sich erst einmal die Lastenräder ansehen und testen will, kann dies in den kommenden Wochen bei der bundesweiten Roadshow von „Ich entlaste Städte“ machen.

Projekt „Ich ersetze ein Auto“ erfolgreich beendet

Für das DLR ist klar, dass die ehrgeizigen Klimaschutzziele und das wachsende Verkehrsaufkommen im städtischen Güterverkehr „die Entwicklung und den Test neuer Belieferungskonzepte auf der 'letzten Meile' notwendig“ machen. Weiter heißt es: „Mit Lastenrädern lässt sich ein beträchtlicher Teil des innerstädtischen Wirtschaftsverkehrs leise und umweltschonend abwickeln. Die Elektrifizierung dieser Transportfahrzeuge eröffnet weitere Potenziale. Dies beweisen die Ergebnisse unseres Projekts „Ich ersetze ein Auto“, bei dem wir von 2012 bis 2014 Kurierdienstleistern deutschlandweit Elektro-Lastenräder zum Test anboten.“

Das Ergebnis des Tests: Rund 42 Prozent der mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren durchgeführten Aufträge und 19 Prozent der daraus resultierenden Fahrleistung können mit Elektro-Lastenrädern realisiert werden. Wenn das Lastenrad-Projekt ähnliche Ergebnisse liefert, dürfte einer urbanen Logistik mit Lastenrädern als Hauptakteuren nichts im Wege stehen.