Die beiden US-Bundesstaaten Kalifornien und Washington untersuchen, wie Amazon mit seinen Marktplatz-Händlern umgeht – vor allem im Bereich Eigenmarken und dem Verkauf auf anderen Marktplätzen.

Die Liste der Untersuchungen gegen Amazon wird immer länger: Jetzt prüfen auch die US-Bundesstaaten Kalifornien und Washington die Geschäfte des E-Commerce-Riesen, wie die New York Times berichtet. Weitere Verfahren laufen unter anderem bereits in der EU sowie im Justizausschuss des des US-Repräsentantenhauses.

Kalifornien prüft Amazons Eigenmarken-Strategie

Die beiden Bundesstaaten untersuchen dabei unterschiedliche und immer wieder gehörte Kritikpunkte: Kalifornien checkt Amazons Umgang mit seinen Eigenmarken und die seit langem im Raum stehenden Vorwürfe, der Konzern nutze die Daten seiner Marktplatz-Händler, um seine eigenen Produkte zu entwickeln, zu pushen und so die Artikel der Drittanbieter zu verdrängen. Dieser Vorwurf wurde jüngst durch Enthüllungen von Ex-Mitarbeitern erneut angefeuert. Auch das Verfahren der EU-Kommission, das bald offiziell starten soll, dreht sich um diesen Punkt.

Erschwert Amazon seinen Händlern den Verkauf auf anderen Marktplätzen? 

Washingtons Generalstaatsanwalts nimmt unter die Lupe, ob und wie Amazon es seinen Händlern schwer mache, auch auf anderen Marktplätzen zu verkaufen. Weder die untersuchenden Behörden noch Amazon haben sich konkret zu dem Bericht bzw. den Verfahren geäußert. Sarah Lovenheim, eine Sprecherin von Xavier Becerra, dem Generalstaatsanwalt von Kalifornien, sagte, dass man keine Kommentare abgebe, um die Integrität ihrer Arbeit zu schützen. Laut anonymen Insidern sei die Untersuchung noch in einem frühem Zustand.

Auch ein US-Justizausschuss untersucht Amazons Eigenmarken-Politik und will zur Not auch Bezos persönlich vorladen. Die unterschiedlichen Verfahren auf Landes- und Bundesebene werden durch das föderale System der USA ermöglicht, das jedem der Staaten in vielen Bereichen ein Teilsouveränität zubilligt.