UPS möchte in Deutschland neue Lieferpartner gewinnen und spricht dafür nun selbstständige Flottenbetreiber an.  

UPS Deutschland sucht neue Lieferpartner: Mit einem Post auf Facebook hat das Unternehmen jüngst auf sein Servicepartner-Programm aufmerksam gemacht. Demnach werden Geschäftsinhaber von Fahrzeugflotten gesucht, die ihr eigenes Paketabhol- und Zustellunternehmen betreiben und mit dem Logistiker zusammenarbeiten wollen. 

Als Gegenleistung verspricht UPS ein „zuverlässiges Paketaufkommen“: Für fünf bis sechs Tage pro Woche wird das Abhol- und Zustellvolumen für ein Gebiet zur Verfügung gestellt, das der Partner beliefern kann. Es soll sich um ein Vollzeitgeschäft handeln – im Schnitt würde das Partnerunternehmen 20 bis 30 Routen pro Tag übernehmen. Dafür zahle UPS dann „eine wettbewerbsfähige Vergütung“, wie es auf der Firmenwebseite zum Programm heißt.

Voraussetzungen für die Teilnahme am UPS-Partnerprogramm

Wer Partner werden will, muss ein Team von Paketzustellern haben und seine Flotte managen können. Professionelle Aufgaben wie Führung, Einstellung, Entwicklung und Training der Mitarbeiter liegen dabei eigenverantwortlich in den Händen des Subunternehmers, ebenso wie die Wartung der Flotte. 

Darüber hinaus legt UPS neben einer „stark kundenorientierten Grundeinstellung“ Wert darauf, dass die Firmeninhaber eine allgemeine gewerbliche Haftpflichtversicherung besitzen. Die vom Zusteller verwendeten Fahrzeuge müssen Sicherheitsspezifikationen erfüllen, genaueres hierzu führt UPS nicht aus. Bei dem Erwerb von Fahrzeugen bietet der US-Zusteller aber seine Unterstützung an. 

UPS soll bisher mit relativ wenigen Zustellern zusammenarbeiten und stattdessen eher auf Vollzeitkräfte setzen, kommentiert das Portal Paketda zum Thema. Eine offensive Suche nach Zustellpartnern ist bisher eher von Amazon bekannt, das bereits mehrfach Anreize geboten hat, um selbstständige Subunternehmen als Partner zu gewinnen. Hierzulande hat der Online-Händler etwa explizit Gründerinnen eines eigenen Lieferdienstes einen finanziellen Zuschuss versprochen. 

Update: Wie ein UPS-Sprecher auf Anfrage mitteilte, hat das Unternehmen in Deutschland bereits seit den 90er-Jahren ein Mischmodell aus eigener Zustellung und Zusammenarbeit mit Vertragspartnern. „Die Vertragsunternehmen sind mittelständische Firmen, mit denen eine langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit besteht. UPS besteht bei seinen Vertragspartnern auf sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, die nach geltendem Recht bezahlt werden. Sub-sub-Konstruktionen sind in der Regel vertraglich ausgeschlossen“, führt der Logistiker zu den Konditionen aus. Näher auf den Anlass des Aufrufs geht UPS nicht ein. „Die Suche nach Vertragspartnern zur Zusammenarbeit ist Teil der kontinuierlichen Wachstumsstrategie des Unternehmens.“

HINWEIS: Der Logistik Watchblog hat keine Beziehung zu UPS und kann beispielsweise Bewerbungsanfragen NICHT bearbeiten. Wenden Sie sich für Ihre Anliegen bitte direkt an UPS, beispielsweise über die Kontakt-Seite.