Amazon will die Logistik auf der letzten Meile vermehrt selbst in die Hand nehmen und unterstützt nun auch hierzulande die Neugründung von Paketzustelldiensten. 

Der Online-Gigant plant, mehrere Dutzend neue Lieferpartner in das eigene deutsche Logistiknetzwerk aufzunehmen. Im Rahmen des sogenannten Delivery-Service-Partnerprogramms will Amazon deshalb all jenen, die jetzt einen eigenen Lieferdienst für Pakete neu gründen, Starthilfe geben. 

Ein ähnliches Programm hatte der Konzern bereits im Mai 2019 in den USA gestartet – hier lockte Amazon Neugründer aus den eigenen Reihen mit einem finanziellen Anreiz von 10.000 US-Doller plus drei Monatsgehälter. Hierzulande fällt die finanzielle Unterstützung aber deutlich höher aus – jedenfalls für Gründerinnen: Diesen stellt Amazon einen Zuschuss von 500.000 Euro zu den Gründungskosten in Aussicht. 

Umfangreiches Leistungspaket für Neugründer

Amazons Initiative beinhaltet umfassende aktive Unterstützung für alle, die über eine Neugründung eines Lieferdienstes nachdenken. Dazu zählt der Zugang zur eigenen Liefertechnologie, Rabatt auf unterschiedlichste Güter oder Dienstleistungen – etwa spezielle Lieferfahrzeuge oder Arbeitskleidung mit Amazon-Logo sowie auf Steuer- und Buchhaltungssoftware, Tankkarten oder Geräte für die Zustellungen. Zudem werden Versicherungsleistungen, juristische Beratung, Schulungsprogramme und Hilfe beim Einstellen von Paketboten in Aussicht gestellt. 

Auch um Aufträge sollen sich künftige Geschäftsinhaber nicht sorgen müssen, ihnen sichert Amazon „ein geregeltes Auftragsvolumen“ zu. Wer erfolgreicher Lieferpartner ist, könne mit einer Flotte von 20 bis 40 Lieferwagen Gewinne von 60.000 bis 100.000 Euro pro Jahr erzielen.

Logistikbranche könne von mehr Frauen als Unternehmerinnen profitieren

„Wir freuen uns, eine Initiative ins Leben zu rufen, die dazu beitragen soll, die Träume zahlreicher Unternehmerinnen und Unternehmer zu verwirklichen, die schon immer ihre eigene Firma gründen wollten“, so Robert Viegers, Director Amazon Logistics in Deutschland in einer Unternehmensmeldung. Er führt aus, warum die Initiative insbesondere künftige Unternehmerinnen fördern will: „Wir sind besonders froh, dass wir 500.000 Euro zur Finanzierung von Gründungskosten für Unternehmerinnen bereitstellen. Möglicherweise haben sie nicht über die Logistik und insbesondere die letzte Meile als Branche ihrer Wahl nachgedacht. Dies möchten wir ändern, weil wir stark daran glauben, dass die deutsche Logistik von mehr Vielfalt und mehr Frauen als Gründerinnen profitieren wird.“ Weitere Informationen zum Programm hat Amazon auch auf dem eigenen Blog DayOne zusammengestellt.

Weltweit habe Amazon inzwischen mehr als 800 Gründerinnen und Gründern beim Aufbau des eigenen Zustelldienstes unter die Arme gegriffen.