DPD setzt in Zusammenarbeit mit der hessischen Stadt Hanau ein neues Lastenrad-Projekt um. 

Der KEP-Dienstleister DPD hat bereits in mehreren deutschen Städten erfolgreich die Zustellung mit Lastenrädern eingeführt, etwa in Nürnberg, Konstanz, Berlin, Heilbronn und Leipzig. Nun setzt der Logistiker auch in Hanau Lastenräder für die emissionsfreie Auslieferung von Paketen ein. 

Mikrodepot im öffentlichen Parkhaus 

Für die Zustellung mit dem Lastenfahrrad arbeitet DPD mit der Stadt Hanau sowie mit der Hanau Parkhaus GmbH zusammen und errichtet erstmals ein Mikrodepot in einem öffentlichen Parkhaus. Hier wurden zwei Stellplätze für die elektrisch motorisierten Zustellräder zur Verfügung gestellt. Zudem habe die Parkhausgesellschaft Trennwände eingesetzt, die das Depot-Areal vom sonstigen Parkbereich abgrenzen. Der Bereich könne erweitert werden. Die Pakete werden dann morgens per Transporter angeliefert und können über ein Rolltor in dem Mikrodepot verstaut bzw. von dort aus in den Wechselcontainer des Lastenrads einsortiert werden. 

Bereits Anfang Juli sollen dann von dem DPD-Standort am Heinrich-Fischer-Bad Sendungen in die Innenstadt geliefert werden. Der Zusteller rechnet hier zunächst mit 400 Paketen pro Woche, perspektivisch werde sich das Sendungsvolumen verdoppeln. Später soll das Depot mit einem weiteren Lastenrad ausgestattet werden. 

„Die Stadt Hanau hat uns mit diesen Stellplätzen eine optimale Möglichkeit geboten, ein weiteres Lastenrad-Projekt umzusetzen. Die Lage des Parkhauses ist optimal geeignet, da es sich zentral in einem Zustellgebiet mit vielen Privatempfängern und kurzen Wegen befindet“, so Gerd Seber, Group Manager City Logistics & Sustainability bei DPD Deutschland, laut der Unternehmensmitteilung zum Projektstart. „Gleichzeitig bauen wir vor Ort auch unsere Expertise im Bereich des Paketumschlags und der Verteilung aus Parkhäusern weiter aus.“

Beitrag zur Stadtlogistik und zum Klimaschutz

Die Stadt Hanau will mit dem Lastenrad-Projekt zudem Erfahrungen für das eigene, künftige Stadtlogistik-Konzept sammeln. Für den Hanauer Stadtrat Thomas Morlock sei es „ein Ziel im Zuge der Entwicklung von Mobilitätsleitbild und Verkehrsentwicklungsplan, die Anzahl der motorisierten Auslieferungsverkehre in der Innenstadt zu reduzieren. Außerdem ermöglichen Lastenräder auch die Auslieferung in die Fußgängerzonen außerhalb der normalen Andienungszeiten.“ Die Hanauer Parkhausgesellschaft habe deshalb mehrere Paketzusteller angefragt und sei nach konstruktiven Gesprächen schließlich mit DPD übereingekommen, heißt es. „Die Bürgerinnen und Bürger bestellen zunehmend Waren im Internet, entsprechend erbringen Paketdienste eine Grundversorgung in den Kommunen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit DPD einen Partner gewinnen konnten, der einen Beitrag zum Klimaschutzkonzept der Stadt Hanau leisten möchte“, sagte hierzu der Geschäftsführer der Parkhausgesellschaft Markus Henrich bei der offiziellen Depoteröffnung.

Insgesamt sind für DPD derzeit deutschlandweit 32 Lastenräder und acht Elektro-Dreiräder im Einsatz. „Gerade in Gebieten mit vielen Privatempfängern und kurzen Wegen hat sich gezeigt, dass der gezielte Einsatz der umweltfreundlichen Elektrofahrräder zu einer Effizienzsteigerung bei der Paketzustellung beitragen kann“, heißt es in der Meldung weiter. Das Zustellunternehmen weitet die Lastenrad-Zustellung im Rhein-Main-Gebiet sogar noch aus: Auch in Darmstadt Bessungen werde gerade ein entsprechendes Mikrodepot bezogen. Lastenrad-Projekte sind Teil der Klimaschutzstrategie der DPDgroup. Seit 2013 hat der Logistiker seine CO2-Emissionen nach eigenen Angaben um 15,2 Prozent gesenkt, bis 2025 sollen es 30 Prozent weniger werden.