Im Stadtteil Gohlis in Leipzig setzt DPD erstmals Lastenräder für die Paketlieferung ein. Die Lastenrad-Flotte von DPD in Deutschland erhöht sich damit auf 30 Fahrzeuge.

DPD erweitert die Tests für die emissionsfreie Zustellung per Lastenrad. Ab sofort beliefert der Paketdienst auch Leipziger Empfänger mit Lastenrädern vom Typ Rytle MovR. Zunächst werden drei elektronische Räder in Leipzig stationiert. Als Mikrodepot dienen Stellflächen in einem zentral gelegen Parkhaus. Darin hat DPD Plätze gemietet, die einerseits als Abstellplatz für die Lastenräder dienen, andererseits aber auch als zentrales Mikrodepot fungieren. Die Pakete werden morgens dort angeliefert und anschließend verteilt.

Für die Testphase hat DPD den Stadtteil Gohlis ausgewählt. Das ist kein Zufall, sondern sei vielmehr in der Paketstruktur innerhalb des Areals begründet: „Vor Ort beliefern wir vorrangig Privatempfänger. Entsprechend gibt es dort viele Einzelstopps mit kleinen Paketen“, erklärt Gerd Seber, Group Manager City Logistics & Sustainability bei DPD Deutschland. Die Zustellung per elektrischem Lastenrad biete sich in einer solchen Gegend an, weil diese auch für Radwege zugelassen sind. Außerdem sei es aufgrund der geringen Fahrzeuggröße einfacher, Parkplätze zu finden, ohne den Verkehr zu behindern.

Movr-Modell für City-Logistik geeignet

Das Lastenrad vom Typ Rytle MovR biete DPD zufolge diverse Vorteile bei der Zustellung in Innenstädten. Auch unter Volllast behalte das Fahrrad seine Wendigkeit, der eingebaute Elektromotor erlaube zudem Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h. Darüber hinaus werden die Pakete in sogenannten Wechselboxen untergebracht. Die Boxen werden morgens am zentralen Mikrodepot mit Paketen beladen und anschließend in die Fahrräder eingehängt. Sind alle Pakete ausgeliefert, lässt sich die leere Box im Mikrodepot zeitsparend durch eine volle ersetzen. Viele andere Modelle hätten nur eine fest installierte Box, was die Flexibilität einschränke, da der Fahrer die Box jedes Mal wieder neu beladen muss. In Leipzig stehen für die drei zum Start eingesetzten Lastenräder neun Wechselboxen zur Verfügung.

Insgesamt hat DPD nun 30 Lastenräder und Tripl (dreirädriger Elektro-Scooter) in Deutschland stationiert, unter anderem auch in Nürnberg und in Hamburg. Darüber hinaus gibt es Lastenradprojekte, wie der gemeinsam mit anderen Paketdiensten genutzte Mikro-Depot-Standort in Berlin oder die Paketzustellung in Heilbronn und Nürnberg. Das Bundesverkehrsministerium plant, noch in diesem Jahr fünf Millionen Euro für entsprechende Projekte bereitzustellen, um den Einsatz von Lastenrädern zu fördern.