Die Gewerkschaft Verdi will in Sachen Amazon hartnäckig bleiben.

48 Stunden dauerten die Arbeitsniederlegungen von Amazon-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in Leipzig zu Beginn der Woche an. Insgesamt 300 Angestellte sollen sich dabei an den Streiks am sächsischen Standort beteiligt und somit die Forderung nach Tarifverträgen unterstützt haben.

Doch auch nach dem Ende der Streiks legt Verdi Beharrlichkeit an den Tag: „Die Kampfbereitschaft ist ungebrochen. Solange wir keinen Tarifvertrag haben, wird der Laden hier keine Ruhe finden“, wird Gewerkschaftssekretär Ronny Streich in einer dpa-Meldung bei FashionUnited zitiert. Allein am Leipziger Standort seien etwa 1.100 Beschäftigte beim Online-Riesen betroffen.

Verdi sagt, es gehe um „Würde und Respekt“ der Mitarbeitenden

Die Forderung nach einer Einführung von Tarifverträgen sind mittlerweile eine ganze Dekade alt. Erst kürzlich feierte Verdi sein 10-jähriges Streik-Jubiläum bei Amazon: „Konzerne wie Amazon verschaffen sich Wettbewerbsvorteile auf dem Rücken der Beschäftigten und beschleunigen dadurch den Verdrängungswettbewerb im Handel massiv. ver.di fordert vom US-Konzern Amazon seit zehn Jahren die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels“, kommentierte Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger, die für den Bereich Handel zuständig ist, in diesem Rahmen.

„Denn nur Tarifverträge schützen Beschäftigte verbindlich vor Unternehmenswillkür und sie sind ein Zeichen von Anerkennung der harten Arbeit, die Beschäftigte täglich leisten. Deshalb ist es wichtig und notwendig, nicht nachzulassen. Es geht um Würde und Respekt“, so Nutzenberger weiter.

Amazon betont das hohe Niveau der Gehälter

Amazon hingegen wird nicht müde, auf die vergleichsweise hohen Gehälter, die man in der – wohlgemerkt – Logistikbranche zahle. Denn eine Zuordnung der logistischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Einzelhandelssegment will der Konzern nicht gelten lassen. Das Einstiegsgehalt lag bisher bei 13 Euro brutto pro Stunde und damit oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 12 Euro.

Erst jüngst hatte Amazon zudem verkündet, dass man dieses in Kürze noch einmal anheben wolle: Nach aktuellen Stand ist ein neues Einstiegsgehalt ab September in Höhe von 14 Euro anvisiert. Vor der Einführung stehe noch eine Rücksprache mit den Betriebsräten an. Daneben gebe es Vergünstigungen und Zuschüsse, eine betriebliche Altersvorsorge sowie beispielsweise Möglichkeiten zur Fortbildung.

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