Amazon bringt Drohnenprojekt Prime Air nach Europa

Veröffentlicht: 16.08.2024
imgAktualisierung: 16.08.2024
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
16.08.2024
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Drohne fliegt vor Person.
deniskalinichenko / Depositphotos.com
Die britische Luftaufsichtsbehörde startet einen groß angelegten Test, in welchem Drohnen auf ihre Sicherheit im Luftraum untersucht werden sollen.


Die Zustellung von Waren per Drohne ist ein Traum, den Jeff Bezos bereits vor zehn Jahren hegte. Seither hat sich in Sachen Drohnen zwar viel getan, wirklich praktikabel erwies sich jedoch bisher nichts. Jetzt wurde das Amazon-Projekt Prime Air in Großbritannien als eines von sechs Drohnenprojekten auserkoren, an einem umfangreichen Test teilzunehmen.

Im Rahmen des Tests soll vor allem geprüft werden, wie die Flugobjekte ohne direkten Sichtkontakt im Luftraum agieren. Das Hauptaugenmerk liegt in der Sammlung von Daten dazu, wie die Sensoren der Drohnen andere Flugobjekte wahrnehmen sowie selbst wahrgenommen werden. 

Zunächst reines Forschungsprojekt

Wie es in der Meldung der Luftaufsichtsbehörde Civil Aviation Authority (CAA) heißt, ist Amazon das einzige rein kommerzielle Unternehmen, welches am Test teilnimmt. Weiterhin werden auch die Drohnen der folgenden Teilnehmenden getestet: Airspection (ein Drohnenprojekt für die Überwachung von Offshore-Windparks), die National Police Air Services, NATS (ein Projekt zur Luftraumüberwachung über der Nordsee), das Projekt SATE (erforscht nachhaltigen Flugverkehr), sowie Project Lifeline (ein Anbieter für medizinische Notlieferungen).

Alle Drohnen müssen dabei Distanzen zurücklegen können, die sie außerhalb des Sichtbereiches der Steuerperson befördern. Bei diesen sogenannten BVLOS-Flügen (Englisch: beyond visual line of sight) werden dann Daten dazu erhoben, wie die Sensoren nicht nur die anderen Drohnen wahrnehmen und ihnen ausweichen. Diese Daten sollen später Grundlage für regulatorische Vorgaben sein, welchen Drohnenbetreiber:innen unterliegen werden.

Stattfinden werden die Testflüge in einer kontrollierten Umgebung, sodass im Falle von Fehlern keine Personen zu Schaden kommen können.

Prime liefert in den USA in kleiner Testzone

Um Bezos’ Traum von der weltweiten, kommerziellen Drohnenzustellung steht es bisher nicht so gut, wie er sich das vielleicht erhoffte. In den USA werden seit Ende 2022 an zwei Standorten in Texas sowie Kalifornien Drohnenzustellungen getestet. Wie es in einem Update zu Beginn dieses Jahres hieß, sollen weniger als zehn Haushalte an den Tests teilgenommen haben. Vor allem regulatorische Hürden standen dem Konzern dabei bisher im Weg.

So dürfen beispielsweise lediglich Pakete bis 2,26 Kilogramm ausgeliefert werden. Zudem müssen die Empfänger:innen im erwarteten Zustellzeitfenster zwangsläufig zu Hause sein, um die Auslieferung aktiv zu überwachen. Das Unternehmen muss weiterhin sicherstellen, dass die Drohnen weder über Schulen noch Stromleitungen, fahrende Autos oder aber Personen fliegen.

Vielleicht ermöglichen die Forschungsarbeiten in Großbritannien ja neue Durchbrüche auf dem Gebiet, welche eine Zukunft der kommerziellen Drohnenzustellung diesseits des Atlantik erleichtern. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 16.08.2024
img Letzte Aktualisierung: 16.08.2024
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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