Amazon will noch in dieser Woche das Angebot seiner Dash-Buttons mit neuen Herstellern erweitern. Ob sie damit tatsächlich in die Erfolgsspur finden, ist fraglich. Verbraucherschützer kritisieren die Knöpfe, zudem gräbt Amazon den Buttons selbst das Wasser ab.

Amazon Dash Button

© Amazon.com

Im Frühling 2015 hielt man es noch für einen Aprilscherz, doch Amazon war es ernst: Die Dash-Buttons sollten die analoge mit der digitalen Amazon-Welt verbinden. Per Knopfdruck lassen sich damit Verbrauchsgüter wie Waschmittel oder Toilettenpapier direkt bei Amazon nachbestellen, je nach Anbieter und Ware platziert man die Knöpfe am Kühlschrank oder an der Waschmaschine. Laut Wall Street Journal sollen noch in dieser Woche dutzende neue Hersteller vorgestellt werden, die bei den Dash-Buttons mitmachen.

Kritik an Amazon Dash-Button

Amazon sieht offenbar selbst Handlungsbedarf, denn den erhofften Erfolg brachten die Buttons bislang nicht. So hat eine Studie von Slice Intelligence ergeben, dass weniger als die Hälfte der Kunden, die Dash Buttons gekauft haben, diese auch benutzt haben. Selbst diejenigen, die davon Gebrauch machen, tun dies im Schnitt nur alle zwei Monate. Hauptkritikpunkt ist, dass der Button keine Preise anzeigt. Es soll vermehrt vorgekommen sein, dass sich die Preise vom ersten zum zweiten Kauf stark erhöhten. Zudem gräbt Amazon den Dash Buttons im eigenen Hause das Wasser ab. Der Lautsprecher Amazon Echo ermöglicht es, Produkte zu bestellen, indem man sie einfach laut sagt. Ein zusätzlicher Knopf ist dann gar nicht mehr nötig.

Dabei bekommen Prime-Nutzer (ein Amazon Prime Abo ist Pflicht) die Dash-Buttons quasi kostenlos. Zwar kostet die Anschaffung 5 US-Dollar, doch beim ersten Kauf bekommt man das Geld wieder zurück. Anbieter, die am Programm teilnehmen wollen, müssen dagegen bezahlen: Pro gekauftem Button 15 US-Dollar und pro gekauftem Produkt 15 Prozent des Preises an Amazon. In Deutschland gibt es die Dash Buttons bislang nicht. Ob und wann sie zu uns kommen, ist weiterhin offen.