Der Oktober hat sich mit wunderschönem Herbstwetter verabschiedet. Das heißt, es wird Zeit für unseren Monatsrückblick. Und bei Amazon war im Oktober wieder einiges los.

Fernglas

(Bildquelle Eye of the Beholder:hjl via Flickr, keine Änderungen, bestimmte Rechte vorbehalten)

Gefälschte Bewertungen: Amazon vor Gericht

Gefälschte Bewertungen bei Amazon? Ja – leider gibt es diese. Amazon geht nun aber konsequent gegen die Betrüger vor und hat über 1.000 Nutzer der Seite Fiverr verklagt. Dies haben auf der Seite gefälschte Kundenrezensionen angeboten, teilweise sogar mit dem Attribut „Verifizierter Kauf“. Zudem sollen die Angeklagten sogar angeboten haben, dass die Rezension direkt vom Verkäufer geschrieben werden können und sie diese Rezension anschließend nur einstellen. Mit der Klage gegen Unbekannt will Amazon nun ein Zeichen setzen und arbeitet dafür auch mit der Plattform Fiverr zusammen. Das Ziel von Amazon ist es dabei, neben den persönlichen Daten der Betrüger, auch herauszubekommen, wer die gefälschten Bewertungen in Auftrag gegeben hat und welche speziellen Bewertungen geschrieben wurden.

Amazon stellt Pakete selbst zu

Es war ein Paukenschlag, als Amazon Mitte des Monats bekannt gab, in Deutschland – bzw. im Großraum München – Pakete zukünftig in Eigenregie ausliefern. Dafür hatte Amazon bereits vor einiger Zeit eine 6.000 Quadratmeter große Halle im Landkreis Fürstenfeldbruck angemietet. Amazon verzichtet vorerst allerdings auf einen eigenen Fuhrpark. Die Pakete sollen stattdessen von regionalen Unternehmen zugestellt werden. „Wir wollen wie ein regulärer Paketdienst arbeiten und bieten nun den gleichen Next-Day- und Same-Day-Delivery-Service, den DHL und Hermes heute schon für Amazon erbringen“, sagte Bernd Schwenger, Geschäftsführer von Amazon Deutschland Transport. Amazon betont jedoch, dass man mit den eigenen Plänen nicht die Dienste von DHL, Hermes & Co. ersetzen wolle.

Amazon Pantry startet in Deutschland

Amazon versucht sich immer wieder mit neuen Services oder Angeboten weiter zu etablieren und die Kunden fest an sich zu binden. Die neuste Möglichkeit: Pantry. Mit dem Service können Prime-Kunden Vorratskammern und Haushaltsschränke schnell und einfach aufzustocken. Im neuen Amazon Pantry-Shop finden Kunden Produkte aus den Bereichen Lebensmittel, Getränke, Haushalt, Drogerie, Beauty, Baby- sowie Tierbedarf. Eine „Amazon Pantry Box“ darf allerdings maximal 20 kg schwer sein bzw. 110 Liter fassen. Weitere Einschränkungen: Der Service ist nur für Prime-Kunden verfügbar. Zudem wird eine Versandkostenpauschale in Höhe von 4,99 Euro pro Paket fällig.

Ob Amazon Pantry In Deutschland und Österreich erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Denn im Gegensatz zu Pantry ist die Lidl Vorratsbox für alle Kunden verfügbar - und dass bisher ohne Versandkosten!

Amazon Handmade: Der Marktplatz für handgemachte Produkte

Neben der Vorratsbox Pantry hat Amazon im Oktober auch offiziell den Start von Amazon Handmade bekanntgegeben. Mit dem neuen Portal begibt sich der Online-Riese in direkte Konkurrenz zu Etsy und DaWanda. Anders als auf dem normalen Marktplatz sollen auf Amazon Handmade nicht nur die Produkte selbst, sondern auch die Geschichten dahinter sowie die jeweiligen Designer mehr in den Vordergrund rücken. Bisher ist der Marktplatz nur in den USA verfügbar. Wahrscheinlich ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis Handmade auch in Deutsch startet.

Zur Idee hinter Handmade erklärt Amazons Vizepräsident Peter Faricy: „Wenn man weiß, dass hinter jedem Objekt eine einzigartige Geschichte steckt, entsteht eine persönliche Bindung. Amazon Handmade bietet Kunden mehr als 80.000 handgefertigte Produkte aus der ganzen Welt an. Über 30 Prozent können von den Designern personalisiert werden, um die Kunden noch mehr zufriedenzustellen.“

Fire TV: Produktkauf über Streaming-Box

Apropos einkaufen: Amazon scheint Nutzern von Fire TV das Einkaufen direkt über die Streaming-Box ermöglichen zu wollen. Einigen Kunden ist nämlich aufgefallen, dass Amazon testweise Produkte zwischen die Filme und Serien streut. Wo sonst Banner mit Werbung für die neusten Serien und Filme zu sehen sind, tauchten Werbebanner für Produkte auf. Klickt man mit dem Curser auf die Anzeige, gelangt man auf eine Produktdetailseite, auf der man sich die Produktbeschreibung oder zusätzliche Informationen und Bewertungen zu Gemüte führen kann. Schließlich kann man das Produkt entweder direkt kaufen oder auf die Wunschliste setzen.

Dass eine solche Verknüpfung irgendwann kommen würde, war Amazon-Kennern klar, schließlich verfügt der Online-Riese über das technische, finanzielle, daten-basierte und kunden-orientierte Knowhow. Noch zeigt die Testphase zwar kleine Schwächen – zum Beispiel gibt es keinen gemeinsamen Warenkorb – doch man kann davon ausgehen, dass Amazon die Probleme in den Griff bekommen wird.