Weder bei der Bilanz für 2022 noch auf dem hauseigenen Online-Marktplatz lief für Amazon im Februar alles rund. Wir fassen die wichtigsten Themen nochmals zusammen.

Auf dem Online-Marktplatz von Amazon war in den letzten Wochen einiges los: Erst gab es ein Hin und Her beim Mindestbestellwert für versandkostenfreie Lieferung, dann Änderungen beim Rückgaberecht. Und auch Betrüger, die mithilfe von Fake-Shops arglose Kunden reinlegen, waren aktiv, sodass die Polizei jüngst eine Warnung aussprach.

Darüber hinaus gab es im Hintergrund so einige Änderungen: Ein Gericht hat sich beispielsweise mit der Überwachung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auseinandergesetzt und der Amazon-Belegschaft drohen aufgrund schleppender Entwicklungen teils drastische Lohnkürzungen. – Hier folgen nun kurz und knapp die Top-Themen aus den vergangenen Wochen:

Amazon: Themen-Ranking Februar 2023

#10

Amazon: Werbedreh mit Hunden läuft aus dem Ruder

Wie jedes Jahr hat Amazon auch 2023 wieder einen Werbespot für den Super Bowl produziert. Im Vorfeld hat der Konzern nicht viel zum Inhalt verraten, nur so viel: Es spielen Hunde mit. Und gerade beim Dreh brachten die Vierbeiner ganz schön Schwung in die Bude – um auch die Zuschauer teilhaben zu lassen, hat Amazon mit einem eigenen Video einen Blick hinter die Kulissen gegeben. Übrigens: Auch der eigentliche Clip war mal wieder ein Beweis dafür, dass Amazon der König des Werbefilms ist.

#9

Offenbar weitere Umstrukturierungen bei Amazon Deutschland geplant

Nachdem Amazon im Januar verkündet hatte, 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu entlassen, treffen Umstrukturierungen auch den Standort Deutschland: So soll die Amazon VCC GmbH eingestellt werden. Diese hatte seit dem Jahr 2013 den Kundendienst über ein virtuelles Kontaktzentrum betreut. Weitergeführt wird der Geschäftsbetrieb künftig durch die Amazon CS Germany SE & Co. KG, in welche die Angestellten Anfang März wohl überführt werden sollen.

#8

Amazon: Rückgabe von E-Books wird künftig schwieriger

E-Books, die bisher über Amazon gekauft wurden, durften ganz problemlos innerhalb von zwei Wochen zurückgeben werden. Dies soll sich ändern: Denn zurückgegeben werden dürfen digitale Bücher künftig nur noch, wenn maximal 10 Prozent des Buches gelesen wurden. Dann beträgt die Rückgabefrist 14 Tage. Wurde schon mehr gelesen, müssen sich die Kunden mit dem Kundenservice in Verbindung setzen. Amazon will damit potenziellen Missbrauch einschränken.

#7

Verwaltungsgericht entscheidet: Amazon darf weiterhin Mitarbeiter überwachen

Darf Amazon seine Mitarbeiter streng überwachen und durch entsprechende Systeme auch die Arbeitsgeschwindigkeit der Angestellten auswerten? Mit diesen Fragen hat sich das Verwaltungsgericht Hannover jüngst auseinandergesetzt und dabei entschieden: Amazon darf! Zwar verursache die permanente Datenerfassung durch Handscanner durchaus einen erhöhten Arbeitsdruck und schürt eventuell auch Ängste, allerdings wiegen die Interessen Amazons schwerer, so das Gericht. Eine Berufung wurde zugelassen.

#6

Amazon übermittelt Verkäuferdaten an das Finanzamt

Seit Anfang Januar gibt es auf dem Marktplatz von Amazon im Hintergrund neue Regularien: Aufgrund des neuen Plattform-Steuertransparenzgesetzes (PStTG) ist das Unternehmen verpflichtet, unter bestimmten Umständen Verkäuferdaten direkt an das Finanzamt zu schicken. Neben grundsätzlichen Informationen wie Name, Anschrift, Geburtsdatum und Steueridentifikationsnummer betrifft dies auch Angaben zu den Umsätzen, Gebühren, Provisionen oder Steuern.

#5

Gewinn von Amazon bricht massiv ein, Ausblick enttäuscht

Im Februar war es Zeit für Amazon, die Zahlen für das Weihnachtsquartal sowie für das Gesamtjahr 2022 vorzulegen. Während der Umsatz in Q4 noch um neun Prozent auf 149,2 Milliarden Dollar stieg, bracht der Nettogewinn von 14,3 Milliarden Dollar auf 278 Millionen Dollar ein. Für das Gesamtjahr summierte sich der Nettoverlust auf satte 2,7 Milliarden Dollar.

#4

180 Tage Rückgaberecht: Amazon spricht von Fehler

Auch im Februar sind wieder kuriose Dinge auf dem Amazon-Marktplatz passiert: Zwischenzeitlich wurde die Rückgabefrist bei einigen Produkte statt der üblichen 30 Tage auf 180 Tage erhöht. Zu finden waren die Bedingungen bei Produkten, die Amazon selbst verkauft – unabhängig ob Eigenmarke oder Fremdmarke. Allerdings ist die neue Rückgabe-Frist auch schnell wieder verschwunden – Amazon selbst sprach von einem Fehler. Ob es wirklich ein Fehler oder ein Vorbote für anstehende Neuerungen war, bleibt abzuwarten.

#3

Amazon-Mitarbeitende: Lohnkürzungen bis 50 Prozent möglich

Die hohen Verluste, die Amazon aufgrund der Wirtschaftslage, der hohen Inflation und gestiegenen Kosten verzeichnen musste, könnten sich auch auf die Löhne der Angestellten auswirken – und das womöglich in erheblichem Maße. Da Belegschaftsaktien bei einigen Mitarbeitern Teil des jährlichen Gesamteinkommens sind und die Konzernaktie in den letzten Monaten erhebliche Verluste erlitt, soll es in einigen Fällen zu Gehaltseinbußen zwischen 15 und 50 Prozent kommen.

#2

Jetzt doch: Amazon hebt den Mindestbestellwert für Gratisversand an

Amazon verringert den Service für Nicht-Prime-Kunden: Während ein Einkauf für sie bisher ab einem Wert von 29 Euro versandkostenfrei war, wurde der Mindestbestellwert für die Gratis-Lieferung nun auf 39 Euro angehoben. Über eine mögliche Änderung des Schwellwertes wurde schon länger spekuliert, da er in der vergangenen Wochen immer wieder rauf- und runtergesetzt wurde.

#1 

Betrug bei Amazon: Polizei warnt vor neuer Fake-Shop-Masche

Das Landeskriminalamt hat kürzlich vor Betrügern auf Amazons Marktplatz gewarnt. Diese spähen die Login-Daten von Händlern aus und kapern dann die Shops seriöser Anbieter. Die Masche endet damit, dass die Händler sowohl ihre Ware als auch das Geld des Verkaufs verlieren. Zwar seien solche Fake-Shop-Maschen laut Polizei auch auf anderen Plattformen aufgetreten, doch insbesondere Amazon steht im Fokus der Täter.

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