Amazon will die Niederlage um das Jedi-Projekt nicht hinnehmen und könnte es damit komplett scheitern lassen. 

Der Streit um den milliardenschweren Cloud-Auftrag des Pentagon, der gemeinhin als Jedi-Projekt bekannt ist, scheint noch längst nicht beendet: Vor einiger Zeit hatte das US-Verteidigungsministerium das milliardenschwere Projekt mit dem Ziel ausgeschrieben, die hauseigene IT-Infrastruktur zu modernisieren. Ende 2019 wurde es schließlich an den Bewerber und Amazon-Konkurrenten Microsoft vergeben

Mit dieser Vergabe war Amazon ganz und gar nicht einverstanden – schließlich ging dem Konzern damit ein Auftrag in Höhe von potenziell zehn Milliarden US-Dollar durch die Lappen. Nur wenige Wochen später wurde bekannt, dass Amazon Klage gegen das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten eingereicht hatte, wobei man dem Pentagon „klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit“ bei der Projektvergabe vorwarf. Dieser langwierige Rechtsstreit könnte nun dazu führen, dass das Pentagon das Jedi-Projekt komplett beendet oder noch einen anderen Weg einschlägt.

Wird das Projekt neu ausgeschrieben?

Neben der bisherigen Klage könnte überdies eine weitere Untersuchung anstehen, da Amazon dem Pentagon vorwirft, im Rahmen der Projektvergabe gegen geltendes Kartellrecht verstoßen zu haben. Ein Punkt, der das Projekt zusätzlich belastet. „Aus dem Pentagon hieß es in den vergangenen Wochen, eine weitere Verzögerung des Projekts könnte die Zukunft der Cloud-Infrastruktur der Behörde infrage stellen“, schreibt t3n mit Verweis auf Aussagen des Wall Street Journals.

Neben den rechtlichen Streitigkeiten gebe es darüber hinaus auch kritische Stimmen aus Regierungskreisen, die zu bedenken geben, dass ein so großer Auftrag nicht an ein einzelnes Unternehmen vergeben werden sollte. Möglich wäre nun, dass das Projekt vom Pentagon neu ausgeschrieben werde.