Amazon und Woody Allen haben ihren millionenschweren Rechtsstreit beigelegt. Es ging um Vertragsverletzungen und Missbrauchsvorwürfe.

Auf 68 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 62 Millionen Euro) hatte der US-amerikanische Regisseur Woody Allen die Filmproduktionssparte vom Amazon verklagt. Hintergrund soll eine Vertragsverletzung von Seiten des Online-Konzerns gewesen sein. Dieser hatte sich unter anderem geweigert, die Produktion von weiteren Filmen zu finanzieren. Das wollte sich der 83-Jährige nicht gefallen lassen und reichte eine Millionenklage gegen Amazon ein. Diese wurde nach Angaben der FAZ nun aber beigelegt, wie ein Gericht in New York bestätigte. Informationen über mögliche Ausgleichszahlungen oder andere finanzielle Details wurden allerdings nicht öffentlich gemacht.

Missbrauchsvorwürfe gegen Allen als Grund für Rückzieher

Auslöser für den millionenschweren Rechtsstreit waren die Vorwürfe, Allen habe in den 90er Jahren seine Adoptivtochter Dylan Farrow missbraucht. Zwar wusste Amazon auch schon bei Beginn der Zusammenarbeit mit dem Regisseur von diesen Anschuldigungen, in den vergangenen Jahren fand das Thema auch durch die MeToo-Bewegung allerdings immer mehr Aufmerksamkeit. Daraufhin hat Amazon nicht nur den Vertrieb des bereits fertigen Filmes „A Rainy Day in New York“ gekippt (wir berichteten), der Online-Konzern hat sich außerdem geweigert, drei weitere Produktionen von Woody Allen finanziell zu unterstützen. Wie Allens Anwälte allerdings betonten, hatte sich Amazon zu einer Zahlung von neun Millionen US-Dollar verpflichtet, so in einem FAZ-Bericht aus dem Februar zu lesen. Dass Amazon die Zahlung dann doch verweigerte, sah Allen als Vertragsverletzung an und reichte die Millionenklage ein.

Weder Amazon noch Woody Allen haben sich zur Beilegung des Rechtsstreits geäußert.