Der vergangene Monat war mit Blick auf Amazon mal wieder äußerst spannend: Es gab Meldungen über neue Roboter, gestiegene Prime-Gebühren oder Vorwürfe über die Arbeitsbedingungen mancher Logistik-Mitarbeiter aus den USA. Wir fassen die wichtigsten Meldungen aus dem April 2018 noch einmal zusammen.

Prime wird teurer und Jeff Bezos noch viiiiel reicher

Zahlen aus dem Amazon-Universum gab es im vergangenen Monat jede Menge: So veröffentlichte der Konzern beispielsweise seine Bilanz aus dem ersten Quartal 2018 – und die hätte besser kaum sein können: Vor allem die Bereiche Cloud und Online-Werbung waren so stark, dass der Umsatz von 35,7 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2017 auf satte 51 Milliarden Dollar kletterte. Auch der Gewinn beeindruckte und erreichte eine Marke von 1,6 Milliarden Dollar. Diese Entwicklung war natürlich auch für Amazon-Gründer Jeff Bezos mehr als vorteilhaft: Das Vermögen des Unternehmers stieg innerhalb kürzester Zeit um sage und schreibe 12 Milliarden auf insgesamt 34 Milliarden Dollar.

Während Jeff Bezos also im Reichtum schwelgt, müssen die Kunden für das Kundenprogramm Prime künftig tiefer in die Taschen greifen. Der Jahrespreis für Prime steigt in den USA nämlich von 99 auf 119 Dollar und somit um 20 Prozent. Ob auch die Prime-Gebühren in Deutschland angezogen werden, darüber ist noch nichts bekannt.

Und auch an anderer Stelle sorgten Zahlen für Aufsehen: Wie eine neue Analyse herausgefunden haben will, sind nämlich die Gehälter einiger US-amerikanischer Amazon-Mitarbeiter so gering, dass sie nicht ohne staatliche Hilfe auskommen. Ohne Lebensmittelmarken könnten einige ihre Familien nicht ernähren, hieß es weiter. Zu solchen Vorwürfen schweigt sich das Unternehmen wie üblich aus. Doch zumindest hierzulande wäre die Bezahlung fair. „Ich bin stolz auf die Kondition und Löhne in Deutschland“, ließ Bezos auf einer Deutschlandreise verlauten.

Und noch mehr Zahlen – Eigenmarken, Forschung und Herr der Ringe-Budget

Zumindest in Sachen Forschung und Entwicklung muss sich Amazon definitiv nicht verstecken. Denn der Konzern hat allein im vergangenen Jahr 22,6 Milliarden US-Dollar in diesen Bereich gepumpt. Damit steht Amazon an der Spitze der US-Tech-Unternehmen.

Doch nicht nur für die Forschung lässt Amazon jede Menge Geld springen. Wie wir bereits mehrfach berichtet haben, arbeitet der Konzern mit Hochdruck daran, einen ganz großen Coup im Streaming-Bereich zu landen. Das Ziel ist klar definiert: Man möchte eine genau so erfolgreiche Eigenproduktion auf die Beine Stellen wie das Fantasy-Epos „Game of Thrones“. Und dazu hat Amazon auch schon ganz konkrete Pläne: Eine hauseigene „Herr der Ringe“-Serie soll’s richten. Und die lässt sich Amazon satte eine Milliarde Dollar kosten – für insgesamt fünf Staffeln.

Auch mit einer anderen Zahl kann Amazon glänzen: Wie wir hier berichteten, kann der Konzern mittlerweile auf ein Sortiment von mehr als 70 Eigenmarken blicken – und das sowohl im Bereich Technik als auch im Mode-, Haushalts- oder Lebensmittelsektor. Läuft also für Amazon!

Kritik um Datenschutz und Arbeitsdruck

Kritik gehört erfahrungsgemäß zum Arbeitsalltag von Amazon dazu. So auch im vergangenen Monat: Da bekam der Konzern den sogenannten „Big-Brother-Award“ verliehen, der jedes Jahr an Unternehmen und Behörden geht, die in Sachen Datenschutz noch Nachholbedarf haben. Konkret ging der Negativpreis an die Sprachassistentin Alexa, deren gesammelte Daten auch nach Monaten noch in der Cloud gespeichert und verarbeitet werden.

Vorwürfe gab es darüber hinaus auch mit Blick auf die Logistik: Dort soll der Arbeitsdruck der Mitarbeiter zum Teil so hoch sein, dass es Fälle gab, in denen sich die Arbeiter nicht trauten, eine Toilettenpause einzulegen, weil der Weg dahin kostbare Zeit verschwendet. Dementsprechend sollen sie in Flaschen uriniert haben.

Für die Kunden: Probefahrten, Kofferraum-Lieferung und neue Roboter

Und natürlich hat Amazon auch mit Blick auf den Kundenservice im vergangenen Monat ordentlich geackert. Hierzulande hat das Unternehmen beispielsweise im Rahmen der Kooperation mit dem Automobilhersteller Seat – zumindest vorübergehend und regional beschränkt – die Möglichkeit eingeführt, über den Marktplatz auch Probefahrten zu buchen.

Ebenfalls Autos stehen beim neuen „Amazon Key“-Service im Mittelpunkt, den Amazon in insgesamt 37 US-amerikanischen Städten gestartet hat. Kunden können sich dort nämlich fortan ihre bestellten Produkte in den Kofferraum liefern lassen. Der Dienst basiert auf einer hauseigenen App, die sowohl die Kunden zur Kontrolle als auch die Zusteller zur digitalen Öffnung der Fahrzeuge nutzen.

Zu guter Letzt kamen im April noch Gerüchte um neue Roboter auf, an denen Amazon arbeiten soll. Diese sind nicht etwa für die Logistik bestimmt, sondern sollen sich in den Haushalten der Kunden nützlich machen. Gemunkelt wird, dass sich die Roboter selbstständig durch die Wohnung bewegen können und natürlich auch mit der Sprachassistentin Alexa ausgestattet sein sollen. Man darf also gespannt sein, was die kommenden Monate noch so alles bringen.