Die „Herr der Ringe“-Serie wird Berichten zufolge über eine Milliarde Dollar kosten und mindestens fünf Staffeln umfassen. Aber auch wenn die Produktion bald beginnen soll, gibt es noch rechtliche Unklarheiten.

Dass es ein Mammutprojekt werden würde, war klar, doch die Ausmaße, die die „Herr der Ringe“-Serie von Amazon annimmt, übersteigen alles, was man erwarten konnte. Der Hollywood Reporter hat nun harte Fakten zum großen „Game of Thrones“-Konkurrenten veröffentlicht. Demnach wird die Serie über eine Milliarde Dollar verschlingen und damit die teuerste Serie aller Zeiten werden. Von den Rechte-Inhabern der Tolkien-Familie, HarperCollins und New Line Cinema hat Amazon zudem strikte Auflagen bekommen. Matt Galsor, Architekt des Vertrages sagte dazu: „Das ist der komplizierteste Deal, den ich jemals gesehen habe“.

Pflicht: 5 Staffeln und Spin-Off-Option

Vertraglich vorgeschrieben sind mindestens fünf Serienstaffeln und die Option auf ein mögliches Spin-Off. Außerdem muss die Produktion in spätestens zwei Jahren begonnen haben. Dabei könnte es noch zu rechtlichen Komplikationen kommen. Die Buch- und Filmrechte haben ohnehin eine lange Rechte-Historie, die mehrmals von Produktionsfirma zu Produktionsfirma weitergegeben wurden. Problematisch könnte es werden, wenn die Brüder Bob und Harvey Weinstein Ansprüche geltend machen wollen. 1998 hatten sie die Tolkien-Filmrechte bei Miramax und handelten einen Deal mit New Line aus – die Firma, mit der Peter Jackson seine legendäre Trilogie produzierte. Später dann nutzten sie diese Rechte juristisch, um auch an den „Hobbit“-Filmen mitzuverdienen.

Unklar: Peter Jackson

Unklar ist nach wie vor, ob und wie Peter Jackson in die neue Serie involviert sein wird. Aktuell würden Gespräche geführt, die nicht nur ihn in die Produktion, sondern auch Material seiner Filme in die Serie einbeziehen könnten. Klar ist indes nach wie vor, dass die Bezeichnung „Herr der Ringe“ für die Serie irreführend ist. Denn es soll nicht einfach die Geschichte der Romane, die Peter Jackson verfilmte, noch einmal erzählt werden. Vielmehr will man sich bei Material aus der Welt Mittelerde bedienen. Möglich ist etwa, dass es um Erzählungen aus dem „Silmarillion“ geht, das die Weltgeschichte von Mittelerde erzählt und in dem die Vorgänge aus dem „Herrn der Ringe“ nur einen kleinen Teil darstellen. Die offenen Fragen dürften in den kommenden Monaten nach und nach beantwortet werden, schließlich steht Amazon spätestens jetzt unter Zeitdruck.