Alibaba hat Gespräche mit der bulgarischen Regierung über die Entstehung eines Verteilzentrums geführt, das dann für den europäischen Markt zuständig wäre. Ministerpräsident Bojko Borrisow hat sich beim Treffen sehr für seinen Standort eingesetzt.

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Den asiatischen Internetriesen Alibaba zieht es wohl nach Europa. Demnach könnte in Bulgarien ein Verteilzentrum von Alibaba entstehen, das dann für den europäischen Raum zuständig wäre, so Logistik Heute, die sich auf ein Statement der bulgarischen Regierung berufen. Anfang des Jahres soll sich bereits Ministerpräsident Bojko Borrisow mit verschiedenen Alibaba-Managern getroffen haben, um die Pläne zu konkretisieren.

„Die Ideen der Alibaba-Gruppe für Investitionen in unserem Land beziehen sich auf die Schaffung eines Logistikzentrums für ihren Online-Handel, der die Aufträge aus ganz Europa bedient“, heißt es unter anderem bei Onlinehändler-News.de. Das Projekt soll dabei „auch die Vermarktung bulgarischer Waren und Lebensmittel auf internationalen Märkten“ umfassen. Borrisow hat beim Treffen vor allem auf die niedrigen Steuern, geringen bürokratischen Hürden und auch auf die finanzielle und wirtschaftliche Stabilität Bulgariens hingewiesen.

Alibaba: Kooperation mit WCA-Logistiknetzwerk

Der Schritt nach Europa wäre nicht nur für Alibaba, sondern für den gesamten Markt sehr bedeutend. Auch Amazon als Branchenprimus dürfte sich über die Expansion alles andere als freuen, denn die Vorherrschaft könnte dadurch kräftig ins Wanken geraten. Allein im zweiten Quartal 2016 hat Alibaba einen Umsatz von 113,4 Milliarden Euro generiert. Amazon selbst kam im selben Zeitraum auf etwa ein Viertel der Summe. Dass jedoch tatsächlich ein Verteilzentrum von Alibaba in Bulgarien entsteht, scheint bisher noch nicht sicher zu sein.

Fest steht dagegen, dass Alibaba mit dem globalen Logistiknetzwerk WCA zusammenarbeiten wird. Dadurch soll den WCA-Mitgliedern der internationale Versand über Alibaba erleichtert werden. Kunden des Marktplatzes wiederum sollen laut LBR letztendlich von verschiedenen Logistikdienstleistungen profitieren können. Die Kooperation, die im kommenden Monat startet, betrifft vor allem Märkte in den USA, Großbritannien sowie Indien.