Für etwa 2,5 Milliarden Euro will die Bpost die niederländische PostNL übernehmen. Das hat das belgische Logistikunternehmen nun selbst offiziell bekannt gegeben. Damit startet die Bpost nun bereits den zweiten Versuch, sich mit der PostNL zusammenzuschließen. Update: Keine Übernahme. Die Niederländer haben sich gegen das Angebot von Bpost entschieden.

PostNL-Logo

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In der Logistik könnte sich ein weiterer Milliardendeal anbahnen: Wie beim Handelsblatt zu lesen ist, soll die belgische Post (Bpost) großes Interesse an der niederländischen PostNL haben. Das Übernahmeangebot liegt laut der Bpost selbst bei mittlerweile 2,5 Milliarden Euro.

Bei einem Zusammenschluss hätte das gemeinsame Unternehmen Zugang zu 28 Millionen potenziellen Kunden. Zusätzlich sollen rund 3.200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bereits im Mai sollen dem Handelsblatt zufolge Gespräche zwischen beiden Unternehmen stattgefunden haben, die jedoch ohne Erfolg blieben, da man sich vor allem nicht über Pensionsverpflichtungen einigen konnte. Hier scheint die Bpost beim neuen Angebot nachgebessert zu haben.

Bpost: 27.000 Mitarbeiter, 2,5 Milliarden Euro Umsatz

„Wir haben die einzigartige Möglichkeit, unsere Kräfte zu vereinen und uns gemeinsam stark aufzustellen“, preist Bpost-CEO Koen van Gerven den möglichen Zusammenschluss an. „Die Verbindung unserer Unternehmen ermöglicht es uns, einer der führenden Akteure in Europa zu sein. Zusammen bilden wir eine belastbare Plattform, um von neuen Herausforderungen und Marktchancen zu profitieren.“

Die Bpost selbst hat derzeit etwa 27.000 Mitarbeiter und generiert rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz. Bei der PostNL wiederum sind 49.000 Menschen beschäftigt und es wurden 3,5 Milliarden Euro im letzten Jahr umgesetzt.

Update, 11.11.16: Übernahmeangebot abgelehnt

Schlechte Nachrichten für die belgische Post Bpost. Wie jetzt die Verkehrsrundschau berichtet, hat der niederländische Übernahmekandidat PostNL das neue Angebot von 2,5 Milliarden Euro abgelehnt. Wie die PostNL mitteilte, sei das Angebot wenig überzeugend – wobei die Niederländer nach der Ablehnung des ersten Angebotes nachgebessert hatten.

Genaue Gründe für die Ablehnung wurden nicht genannt. Jedoch fürchten die Niederländer wohl einen zu großen Einfluss des belgischen Staates, da dieser 51 Prozent an Bpost hält. Auch die niederländische Regierung hatte sich negativ über eine mögliche Übernahme geäußert.