Eine Studie von D.Velop erkennt in der deutschen Wirtschaft generell nur zögerlich wachsende Entwicklungstendenzen in Bezug auf die Digitalisierung. Von zehn untersuchten Branchen kommt ausgerechnet der Logistiksektor am schlechtesten weg. Dort fehlt es einerseits an digitalen Strategien, andererseits werden noch zu viele Papierdokumente benutzt.

Die Informations- und Kommunikationstechnologie liegt in einem Branchen-Ranking in puncto Digitalisierung auf Platz Nummer 1. Einen weniger guten Rang hat die Logistikbranche inne. Das besagt eine von D.Velop publizierte Studie, der eine vom digital intelligence institute entwickelte Methode zugrunde liegt. Mit deren Hilfe wurde ein Digital Process Index (DPI) ermittelt, der den digitalen Reifegrad der Geschäfts- und Produktionsprozesse in Unternehmen beschreibt.

Ursachen und Kritik an der Logistikbranche

Zum einen hat die Studie herausgearbeitet, dass allgemein ein Nachholbedarf bei den Unternehmen besteht, weil nur jede dritte der befragten 1.143 Firmen die digitale Transformation als strategisch elementar wichtig einstuft. Zum anderen stört der immer noch vorhandene Einsatz von Papier das Voranschreiten der Digitalisierung. „Alle Geschäftsprozesse, die sich noch des Mediums Papier bedienen, sind weder kompatibel mit den digitalen Interaktionsformen noch ausreichend standardisierbar und automatisierbar“, stellt fest und kritisiert D.Velop-Vorstand Mario Dönnebrink damit den Störfaktor Papier.

 

Branchenvergleich der Digitalisierung
© D.Velop - Screenshot

So positiv es ist, dass die wachsende E-Commerce-Nachfrage die Logistikbranche zum drittgrößten Wirtschaftsbereich nach dem Handel und der Automobilindustrie befördert hat, so ernüchtert sind die Studienautoren von der Nicht-Digitalisierung von Lager- und Transportprozessen. Speziell durch neue Serviceleistungen wie Same-Day-Delivery müsse die Zustellung von Waren beschleunigt und die damit wachsende Informationsflut digital verarbeitet werden.

Außerdem bemängelt die Studie papierlastige und manuelle Prozesse, das Telefon als wesentliches, jedoch eher altbackenes Kommunikationsmittel, sowie die geringe Priorisierung von digitalen Geschäftsmodellen. Denn nur 20 Prozent der untersuchten Logistikunternehmen legen auf die Digitalisierung größeren Wert, während ebenfalls nur in jedem fünften Unternehmen der Reifegrad digitaler Prozesse 80 Prozent oder mehr erreicht.