Als einer der ersten deutschen Autohersteller hat sich Volkswagen für den dauerhaften Einsatz von virtuellen Datenbrillen in seiner Logistik entschieden. Künftig können die Mitarbeiter in Wolfsburg freiwillig entscheiden, ob sie mit Datenbrillen arbeiten wollen.

VW setzt Datenbrillen in der Logistik ein.

© Volkswagen

Der deutsche Autohersteller Volkswagen steht zurzeit wegen des Skandals um die gefälschten Abgaswerte in der öffentlichen Diskussion. Doch gleichzeitig glänzt das Unternehmen nach wie vor mit Innovationen und Fortschritt: So hat Volkswagen nach eigenen Angaben jetzt virtuelle Datenbrillen als Standardausrüstung für die Logistik in seinem Werk in Wolfsburg eingeführt.

Zuvor hatte der Autohersteller die Brillen drei Monate in seiner Logistik getestet und das offenbar mit Erfolg. Denn künftig werden die Logistikmitarbeiter in Wolfsburg die virtuellen Datenbrillen eines unbekannten Herstellers innerhalb ihrer Picking-Tätigkeiten einsetzen. Zudem sollen die Datenbrillen laut VW die Arbeitssicherheit der Mitarbeiter erhöhen.

Mitarbeiter sollen freiwillig über Einsatz entscheiden

Die Vorteile der Datenbrillen für die Logistik liegen laut VW auf der Hand: Die Mitarbeiter bekommen alle Informationen über die Waren im Lager direkt auf der Brille angezeigt, so zum Beispiel der aktuelle Standort eines bestimmten Gutes oder auch die Produktnummer. Gleichzeitig hätten natürlich die Mitarbeiter die Hände frei, während sie arbeiten. Außerdem sollen die Datenbrillen die Mitarbeiter direkt bei der Arbeit unterstützen: Wird ein Teil zum Beispiel an einem falschen Ort abgelegt, so soll es in der Brille rot aufleuchten, am richtigen Standort hingegen leuchtet es grün.

„Digitalisierung wird in der Produktion immer wichtiger. Die 3D Smart Glasses heben die Kooperation zwischen Menschen und Systemen auf ein neues Level“, sagte Reinhard de Vries, Leiter der VW-Logistik in Wolfsburg.

Im Moment ist die Nutzung der virtuellen Datenbrillen bei VW noch freiwillig. Mitarbeiter, die sich allerdings dafür entscheiden, werden ausgiebig von VW in der Nutzung geschult. Im Moment würden 30 Mitarbeiter bereits mit den Brillen arbeiten, so zum Beispiel beim Einbau von Windschutzscheiben oder Antriebswellen der Fahrzeuge.

Mario Kurznack-Bodner, Mitglied des VW-Betriebsrates, sagte: „Die Vorteile neuer Technologien wie zum Beispiel der virtuellen Datenbrillen können nur herausgefunden werden, wenn man sie während des Arbeitsalltages testet. Die zuständigen Kollegen testen die Technologie ohne von irgendwelchen Meinungen voreingenommen zu sein. Neben den gesundheitlichen und Arbeitstechnischen Aspekten ist es für den Betriebsrat wichtig, dass die Meinungen der Logistik-Mitarbeiter zu den Datenbrillen tagtäglich ernst genommen werden.“