Gibt es schon bald eine Einigung im Rennen um DB Schenker?

Die deutsche Logistiktochter der Deutschen Bahn, Schenker, steht vor einem möglichen Verkauf an einen arabischen Investor. Die Regierung, insbesondere das Kanzleramt und die FDP-geführten Ressorts Verkehr und Finanzen, sollen laut ntv mit Verweis auf das Handelsblatt einen arabischen Investor bevorzugen. Die Golfstaaten, aufgrund hoher Energiepreise finanziell gut aufgestellt, könnten Schenker für 10 bis 15 Milliarden Euro oder sogar mehr erwerben. Die Bundesregierung drängt auf einen schnellen Verkauf für den höchstmöglichen Preis, um die klammen Kassen zu füllen. 

Ende vergangenen Jahres ist der Verkaufsprozess für DB Schenker gestartet: Unter den potenziellen Bietern befinden sich Logistikunternehmen wie Maersk und MSC, die DHL Group, Kühne + Nagel sowie Finanzinvestoren wie CVC und Carlyle. Die Favoriten sind jedoch der saudi-arabische Logistiker Bahri, der arabische Investor ADQ aus Abu Dhabi und der Hafenbetreiber DP World aus Dubai. 

Verkauf könnte Kontrollverlust mit sich bringen

In der Opposition regt sich Widerstand gegen den möglichen Verkauf von Schenker an einen arabischen Investor, da dies die Sicherheit der Bundesrepublik beeinträchtigen könnte. Die Logistikbranche gilt als entscheidend für die Resilienz der Lieferketten, und ein Verkauf an ausländische Investoren könnte langfristig negative Folgen haben. 

„Bei uns schlagen alle Alarmglocken“, warnte der Chef des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastrukturen, Holger Berens, bereits im vergangenen Jahr. Da der Logistiker auch die NATO und die Bundeswehr beliefere, wüsste der Käufer dann „genau, welche Waffen in welchen Mengen wohin geliefert werden“. Außerdem sei es ein „Einfallstor“ für Wirtschaftsspionage, so die Warnung. Dennoch scheint die Regierung bereit zu sein, das Risiko einzugehen.

Ein höherer Verkaufserlös würde die Geldprobleme der Deutschen Bahn allerdings nicht vollständig lösen. Etwa die Hälfte des Erlöses soll in den Schuldenabbau fließen, um die Bonität des Konzerns zu sichern. Die Bieter sollen auf der Bahn-Aufsichtsratssitzung im März vorgestellt werden.

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