Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat einen aktuellen Warnstreik ausgerufen.

Insgesamt 20 Stunden ist bei Zügen aus dem Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn mit Ausfällen zu rechnen. Der Streik der GDL soll vom heutigen Mittwochabend ab 22 Uhr bis zum morgigen Donnerstag, 18 Uhr andauern. 

Die Deutsche Bahn rechnet mit massiven Einschränkungen im Schienenverkehr: „Die Fahrgäste werden gebeten, während des Streiks auf nicht unbedingt notwendige Reisen mit der DB zu verzichten oder die Reise zu verschieben. Auch im Schienengüterverkehr wird die DB alles daransetzen, die Auswirkungen des GDL-Streiks auf Industrie und Wirtschaft so gering wie möglich zu halten“, teilt der Konzern mit.

Notfahrplan aufgesetzt

Für die Dauer des Streiks habe man sich vorbereitet, es tritt ein Notfahrplan mit stark reduziertem Angebot in Kraft: „Für diese Fahrten setzt die DB längere Züge mit mehr Sitzplätzen ein, um möglichst viele Menschen an ihr Ziel bringen zu können. Dennoch kann eine Mitfahrt nicht garantiert werden.“ Vor allem im Regionalverkehr könne es starke Unterschiede bei den jeweiligen Einschränkungen geben.

Fahrgäste, die ihre Reisen am 15.11. oder 16.11. wegen des Streiks verschieben wollen, können ihre Tickets zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, die Zugbindung ist aufgehoben. „Die Fahrkarte gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden“, erläutert die Bahn weiter. Man wolle zügig über die Auswirkungen des Streiks, u. a. in der Bahn-App, informieren. 

Sehr verhärtete Fronten

Bahn-Personalvorstand Martin Seiler kritisierte das Vorgehen der Gewerkschaft als „völlig unnötig“, wie die Tagesschau schreibt. Die GDL unterstreicht damit ihre Forderungen bereits nach einer ersten Verhandlungsrunde.

„Der Unmut der Beschäftigten ist groß, ihre Anliegen sind legitim“, sagt GDL-Bundevorsitzender Claus Weselsky. „Wer glaubt, zulasten der Mitarbeiter zynisch auf Zeit spielen zu können, befindet sich im Irrtum. Jetzt ist die Zeit, Verbesserungen zu erzielen, das duldet keinen Aufschub!“ 

Die GDL fordert in dem Tarifkonflikt unter anderem 555 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten und einen einmaligen Inflationsausgleich von bis zu 3.000 Euro. Auch soll die Arbeitszeit von 38 auf 35 reduziert werden – bei vollem Lohnausgleich. Vor allem letzteres sei aus Bahn-Sicht jedoch nicht realisierbar, weshalb der Konzern Verhandlungen zu diesem Thema bisher ablehnte.