Der Streit zwischen Lkw-Fahrern und einem polnischen Speditionsunternehmen hat die nächste Eskalationsstufe erreicht.

Seit neun Wochen streiken Lkw-Fahrer bereits auf Raststätten entlang der A5, es geht um ausstehende Lohnzahlungen. Schon im März dieses Jahres sind Fahrer derselben polnischen Spedition in einen Streik getreten, auch damals soll das Transportunternehmen seine Angestellten über Monate hinweg nicht bezahlt haben.

Bei den aktuellen Arbeitsniederlegungen scheint der Streit nun aber zu eskalieren: 30 der derzeit streikenden 80 Fahrer sind jetzt in einen Hungerstreik getreten, wie der Spiegel berichtet. „Für sie ist es das letzte Mittel“, heißt es dazu von Edwin Atema von der Europäischen Transportarbeitergewerkschaft. Für einen 49 Jahre alten Georgier sei der Hungerstreik die „letzte Hoffnung“. Aktuell müsse seine Familie zu Hause hungern, deswegen werde er den Streik „bis zum Ende durchziehen“.

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Bessere Arbeitsbedingungen im internationalen Gütertransport

Bereits beim ersten Streik der Lkw-Fahrer, der nach sechs Wochen beendet werden konnte, wurde der Fokus verstärkt auf die Arbeitsbedingungen vor allem von osteuropäischen Fahrern im internationalen Gütertransport gelegt. Diese sind oft monatelang unterwegs und erhalten dafür nur den Mindestlohn östlicher Staaten. Auch aus diesem Grund fordern verschiedene Gewerkschaften schon lange, dass gleiche Arbeit auch mit gleichem Lohn bezahlt werden muss.

Aber auch die großen KEP-Unternehmen müssen mit in die Verantwortung genommen werden. So hat beispielsweise die DHL bereits nach dem ersten Streik die Zusammenarbeit mit dem polnischen Spediteur beendet, jetzt wurde ein weiteres Transportunternehmen auf die Speerliste gesetzt, das ohne Absprache Aufträge an besagten Spediteur weitergegeben hat.