Die Bundesnetzagentur verzeichnet weiterhin viele Beschwerden, besonders über die Leistungen der Deutschen Post.

Knapp 3.000 Beschwerden über die Postdienstleistungen verzeichnete die Bundesnetzagentur alleine im Juni dieses Jahres. Im Mai lag der Wert noch bei 2.500, vergangenen Juni sogar bei nur 1.750. Weiterhin sind die kritischen Meldungen über verspätete Briefe, Pakete oder sonstige Beschwerden im Zusammenhang mit der Qualität der Postdienstleistungen hierzulande hoch: Im ersten Halbjahr 2023 wurden bei der Behörde rund 16.000 Beschwerden verzeichnet und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. 

Zwar richten sich die kritischen Meldungen dabei an die gesamte Post- und Paketbranche, dennoch entfällt der Löwenanteil – laut einer Untersuchung rund 90 Prozent – auf den Marktführer Deutsche Post, wie der Spiegel schreibt.

DHL Group mit eigenem Service zufrieden

Die Post hält die Beschwerdezahlen allerdings für wenig aussagekräftig: Laut einem Sprecher würden die Qualitätsmängel oft dem Bonner Logistiker zugeschrieben, während diese allerdings an die Wettbewerber gerichtet sind. Zusätzlich erklärt man sich mit den eigenen Standards sehr zufrieden. Der Service, welchen die Deutsche Post den Verbrauchern anbietet, sei nach eigenen Angaben auf einem guten Niveau. Das zeigen besonders interne Auswertungen – welche das Unternehmen zu Sendungsdauer, Laufzeiten, Reklamationen und Kundenzufriedenheit durchgeführt hat –, die stabile Werte aufweisen würden.

Sollte es im Juni dennoch bei einigen Kunden zu Verspätungen gekommen sein, so ist nach eigenen Angaben nicht die Deutsche Post Schuld, es könnte auch an externen Faktoren gelegen haben. So verweist der Konzern auf eine knapp zweiwöchige Nato-Übung „Air Defender 23“ im Juni im deutschen Luftraum, die das Geschäft der Deutschen Post beeinträchtigt hätte. In diesem Zeitraum konnten die nächtlichen Brief-Transportflieger nicht eingesetzt werden.