Schon bald soll den Bahnreisenden flächendeckend ein stabiles Handynetz zur Verfügung stehen. Dafür arbeitet die Deutsche Bahn an einem neuen Projekt.

Die Netzabdeckung in den Zügen der Deutschen Bahn ist, gelinde gesagt, noch ausbaufähig. Ungestörtes Arbeiten oder Video-Streaming ist bislang noch nicht möglich, zu viele Lücken im Handynetz entlang der Bahnstrecke in Deutschland machen den Reisenden da noch einen Strich durch die Rechnung. Das soll sich allerdings schon bald ändern. Dafür hat die Deutsche Bahn ein neues 5G-Projekt unter dem Namen „Gigabit Innovation Track“ (GINT) gestartet. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern – Ericsson als Netzwerkausrüster, O2 Telefónica als Telekommunikationsanbieter und Vantage Towers als Funkmastbetreiber – soll eine Datenübertragung im Gigabit-Speed ermöglicht werden.

Millionenförderung aus der Politik

„Um die Attraktivität der Bahn zu steigern, müssen die Züge nicht nur pünktlich und zuverlässig sein. Für die Fahrgäste sollte Bahnfahren auch so angenehm wie möglich und noch komfortabler werden. Unser Anspruch ist der Zug als rollendes Büro oder Wohnzimmer, in dem mobiles Arbeiten, Video-Streaming und Telefonate mit dem Handy technisch einwandfrei möglich sind“, betont Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV) bei der Plattform ingenieur.de. „Diese hohe Qualität wird nur mit einer Gigabitversorgung zu erreichen sein. Hierfür legt das Förderprojekt „Gigabit Innovation Track“ (GINT) einen entscheidenden Grundstein.“

Das BMDV unterstützt das 5G-Projekt der Deutschen Bahn mit insgesamt rund 6,4 Millionen Euro.

Deutschlandweit 20.000 neue Masten benötigt

Um verschiedene technologische Ansätze und Möglichkeiten zu testen, wird in Mecklenburg-Vorpommern entlang einer rund zehn Kilometer langen Gleisstrecke ein Versuchsfeld errichtet. Hier sollen zehn Funkmasten unterschiedlicher Bauart errichtet werden, um eine nahtlose Gigabit-Abdeckung zu gewährleisten. Mithilfe des Versuchsfelds soll auf lange Sicht in ganz Deutschland eine ressourcenschonende Infrastruktur aufgebaut werden, die auch in Zukunft den hohen Anforderungen an die Übertragungsraten gerecht wird. Hier wird auch der Einsatz von 5G-Mobilfunk untersucht. Diese Frequenz ermöglicht zwar eine schnellere mobile Datenübertragung als 4G, hat im Vergleich allerdings eine geringere Reichweite. „Ein einzelner Funkmast kann damit nur etwa einen Kilometer Bahnstrecke versorgen, was bedeutet, dass deutschlandweit rund 20.000 neue Masten entlang der Schienen benötigt werden“, heißt es dazu in dem Bericht.