Gerüchte über den Verkauf der Logistiktochter gibt es schon lange. Einem internen Schreiben zufolge könne sich die Bahn verschiedene Optionen vorstellen.

DB Schenker erreicht immer wieder Rekordergebnisse und pusht stets auch den Gesamtumsatz der Deutschen Bahn. Doch spätestens seit Dezember des vergangenen Jahres sind die Verkaufspläne der Logistiksparte offiziell im Gespräch.

Und offenbar könne sich die Deutsche Bahn dabei verschiedene Optionen vorstellen, wie jetzt aus einem internen Schreiben hervorgeht, über das Bloomberg/Verkehrsrundschau berichten. Der Unternehmenswert für DB Schenker liege demzufolge bei bis zu 20 Milliarden Euro.

Verkauf nur bei weiteren Wachstumsaussichten

Der Staatskonzern könne sich vorstellen, DB Schenker an einen Finanzinvestor oder aber auch an einen Mitbewerber zu verkaufen. Der Schenker-Chef Jochen Thewes und der DB-Finanzvorstand Levin Holle erklärten in dem Dokument: „Alles liegt auf dem Tisch.“ Bereits im vergangenen Jahr gab es etwa auch Gerüchte, dass die Deutsche Post DHL Group zu den möglichen Interessenten zähle. 

Sowohl ein anteiliger als auch ein vollständiger Verkauf sei denkbar, wird weiter aus dem Management-Brief zitiert. Ob die Logistiksparte aber tatsächlich abgespalten wird oder nicht, hänge auch davon ab, ob es finanzielle Vorteile böte. Des Weiteren möchte man offenbar sicherstellen, dass sich DB Schenker dadurch auch mehr Wachstumspotenziale bieten. Eine Stellungnahme der Bahn zu diesem Thema gab es nicht.

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Aufspaltung als Chance für die Bahn? 

Politisch wird ein Verkauf der Logistiksparte immer wieder auch befürwortet, beispielsweise aus der SPD und FDP. Auf diese Weise könne sich der Fokus der Bahn mehr auf den Personenverkehr richten. 

Gleichsam ist die Logistiktochter „eine Erfolgsgeschichte“, man sei in allen relevanten Marktbereichen gut aufgestellt, wie Levin Holle auf der Bilanzpressekonferenz der Bahn im März dieses Jahres erklärte. „DB Schenker hat das Potenzial, auch in den nächsten Jahren sehr gute Ergebnisse zu liefern.“ 

Die Nettofinanzschulden der Bahn sollen sich indes in diesem Jahr wahrscheinlich auf über 33 Milliarden Euro erhöhen. Ein Verkauf könnte daher dazu führen, dass sich das Unternehmen finanziell besser aufstellen und investieren könnte – etwa in die eigene Infrastruktur.

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