Die Warnstreiks bei der Deutschen Post gehen auch zum Wochenbeginn weiter.

Im Raum Kiel hat die Fachge­werkschaft DPVKOM am heutigen Montag, 30.01.2023, erneut die Angestellten der Deutschen Post zu Warnstreiks aufgerufen. Enden sollen diese um 17 Uhr, in den betroffenen Gebieten werden mehrere tausend Briefsendungen, Päckchen und Pakete nicht zugestellt. Mit den Arbeitsniederlegungen soll der Druck auf den Bonner Logistiker weiter erhöht werden, in den kommenden Tarifgesprächen Anfang Februar ein akzeptables Angebot vorzulegen. 

Die Gewerkschaft fordert ähnlich wie Verdi 12 Prozent mehr Entgelt, eine Mindesterhöhung der Monatsentgelte der un­teren Entgelt­gruppen um 500 Euro sowie eine Höhergruppie­rung bestimmter Beschäftigtengruppen. Außerdem soll die Inflationsausgleichsprä­mie von 3.000 Euro zeitnah ausgezahlt werden.

Streiks am Wochenende sorgen für Ausfallquote von 20 Prozent

Die bundesweiten Warnstreiks der Postmitarbeiter haben bereits am vergangenen Donnerstag begonnen und sich bis zum Samstag gezogen. Die Gewerkschaft Verdi hatte in ausgewählten Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, rund 42.000 Beschäftigte haben sich an den Streiks beteiligt. „Die hohe Beteiligung an den Streiks macht deutlich, dass unsere Mitglieder voll und ganz hinter ihrer Forderung stehen“, betont Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt mit der DP AG in einer Meldung der Gewerkschaft.

Wie sehr sich die Streiks auf die Brief- und Paketzustellung auswirken, dazu konnte die Deutsche Post noch keine konkreten Angaben machen. Von einem Post-Sprecher heißt es laut Handelsblatt/dpa, dass Sendungen „erst einige Tage später, das heißt je nach Ende der Streikaktivitäten vor Ort erst in der kommenden Woche ausgeliefert werden können“.

Am Samstag lag die Ausfallquote von Paketen bei 20 Prozent, d.h. jedes fünfte Paket ist liegengeblieben. Bei den Briefen lag die Quote bei 9 Prozent. Allerdings beziehen sich diese Zahlen auf das tägliche Volumen in ganz Deutschland, je nach Region und Streikbeteiligung variieren die Quoten. Gebiete mit Arbeitsausständen haben demnach eine deutlich höhere Ausfallquote als der Bundesschnitt.

Am 8. und 9. Februar werden die Tarifverhandlungen fortgesetzt. Dann erwartet Verdi ein „verhandlungsfähiges Angebot“.