Vergangene Wochen haben die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post DHL Group begonnen, bislang erfolglos.

Am 6. Januar 2023 sind die Tarifgespräche bei der Deutschen Post DHL Group in eine neue Runde gestartet. Diese konnten allerdings noch mit keinem Ergebnis abgeschlossen werden. Die Forderungen beider Parteien liegen derzeit noch zu weit auseinander.

Während Verdi von der Deutschen Post unter anderem 15 Prozent mehr Geld verlangt, sieht der Bonner Konzern dies als „nicht vertretbar“ an, wie es vom Post-Vorstand laut dem Handelsblatt heißt. „Schon heute reicht das deutlich rückläufige Ergebnis im Post- und Paketgeschäft nicht mehr für die notwendigen Investitionen aus“, betont ein Firmensprecher. Die Gewerkschaft sieht das natürlich anders. Aufgrund der hohen Energiepreise und steigender Inflation benötigen die Angestellten eine deutliche Lohnerhöhung. „Die Lebensrealität unserer Mitglieder ist, dass sie sonst nicht wissen, wie sie die Preissteigerungen bewältigen können“, heißt es von der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis in einer Meldung.

Rekordgewinn der Post erwartet

Besonders vor dem Hintergrund des erwarteten Rekordgewinns der Deutschen Post – im Jahr 2022 wird ein operatives Ergebnis von 8,4 Milliarden Euro erwartet und damit das Beste der Konzerngeschichte – erwartet die Gewerkschaft eine deutliche Beteiligung am Unternehmenserfolg. Wie Verdi weiterhin betont, haben die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren und besonders während der Hochphase der Coronapandemie unter extrem schwierigen Bedingungen gearbeitet. Diese erwarteten nun zu Recht „vom Unternehmen eine dauerhafte finanzielle Anerkennung ihrer für uns alle so wichtigen Arbeit“, so Verdi.

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Weitere Streiks nicht ausgeschlossen

Bereits einen Tag vor Beginn der Tarifgespräche haben rund 200 Mitarbeiter im Raum Magdeburg ihre Arbeit niedergelegt, um den Forderungen nach einer Lohnerhöhung Ausdruck zu verleihen. Bei dem Warnstreik seien rund 20.000 Pakete liegen geblieben. Aktuell sind zwar keine weiteren Streiks geplant, die Gewerkschaften hatten aber bereits im vergangenen Jahr angekündigt, auch großangelegte Arbeitsniederlegungen zu initiieren, sollte die Deutsche Post DHL Group den Forderungen der Arbeitnehmer nicht entgegenkommen.

Die nächsten Gespräche wurden für den 18./19. Januar 2023 angesetzt. Dann erwartet Verdi „ein verhandlungsfähiges Tarifangebot von den Arbeitgebern“.