Es läuft nicht bei der Deutschen Post: Die Beschwerden über die Briefzustellung haben sich im Vergleich zum Vormonat verdoppelt.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, in denen die Bundesnetzagentur die Beschwerdezahlen über die Briefzustellung in Deutschland ein- bis zweimal im Jahr veröffentlicht hat, kommt die Behörde aktuell fast jeden Monat mit neuen Rekordzahlen um die Ecke. Immer mehr Menschen wenden sich aufgrund der aktuellen Probleme bei der Deutschen Post an die Bundesnetzagentur. Im Oktober sind erneut rund 9.700 Beschwerden eingegangen, fast doppelt so viele wie noch im September, als die Behörde 5.000 Beschwerden verzeichnete. Wie die Tagesschau schreibt, sind im Verlauf des aktuellen Jahres bereits 30.000 Beschwerden eingegangen, ebenfalls ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als es noch 15.000 im Gesamtjahr waren.

Mehr Beschwerden wegen medialer Berichterstattung?

Wie die Post auf Nachfrage mitteilte, kommen die hohen Beschwerdezahlen im Oktober „nach der bundesweiten Berichterstattung in den letzten Wochen nicht überraschend“. Wie die Tagesschau weiter berichtet, soll es bereits in der Vergangenheit einen Zusammenhang zwischen der öffentlichen Berichterstattung und dem Anstieg von negativen Meldungen über die Deutsche Post bei der Bundesnetzagentur gegeben haben. „Die vielen Presseberichte haben dafür gesorgt, den Bekanntheitsgrad der Bundesnetzagentur als Beschwerdeinstanz noch einmal zu erhöhen“, heißt es.

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Pakete erhalten Priorität vor Briefen

Warum es aktuell bei der Briefzustellung dermaßen hakt, hat der Bonner Konzern erst vergangene Woche mit akutem Personalmangel und einem hohen Krankenstand unter den Mitarbeitern erklärt. Allerdings sind diese Probleme bei der Paketzustellung weniger heftig zu spüren. Als Grund dafür hatte Thomas Schneider, Bereichsvorstand Betrieb bei Post & Paket Deutschland, die weniger komplexen Prozesse bei der Paketzustellung genannt. Außerdem sei es einfacher, in diesem Sektor Mitarbeiter zu finden. Kommt es zu Engpässen, priorisiert die Deutsche Post DHL Pakete auch deswegen, weil diese aus logistischen Gründen nicht zurückgehalten werden können und schnellstmöglich auf die Straße müssen.