Große Teile der Belegschaft des britischen Containerhafens streiken seit vergangenem Dienstag. 

In Felixstowe, dem größten britischen Containerhafen, ist erneut ein Großteil der Beschäftigten in den Streik getreten. Rund 1.900 Arbeitnehmer sollen sich laut der Gewerkschaft Unite an dem Arbeitsausstand beteiligen. Begonnen hat der Warnstreik am Dienstag, dem 27. September und er soll bis zum 5. Oktober andauern. 

Bereits im August hatten die Arbeiter für gut eine Woche gestreikt und die ohnehin schon unter Druck stehenden Lieferketten weiter extrem belastet. Mit dem jetzigen Arbeitsstillstand wird sich die Situation noch weiter anspannen, was auch in Deutschland spürbare Auswirkungen haben könnte. „Ein Grund für die strapazierte Logistik auf See und in den Häfen ist auch die niedrige Pünktlichkeitsrate von Schiffen“, betonte der Ökonom Vincent Stamer, der am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) den weltweiten Containerverkehr analysiert, laut Verkehrsrundschau zur Lage im Sommer, als die Hafenmitarbeiter das erste Mal die Arbeit niederlegten. „Zusätzliche Streiks verschlechtern diese Situation – auch der drohende Streik am größten britischen Hafen Felixstowe.“

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Forderung nach deutlicher Lohnerhöhung

Grund für die Streiks sind die Forderungen nach einer deutlichen Gehaltssteigerung. Die Hafenarbeiter fordern ein Plus von zehn Prozent. Bisher boten ihnen die Betreiber von Felixstowe eine Gehaltssteigerung von sieben Prozent sowie eine Einmalzahlung von umgerechnet rund 560 Euro an. Dies lehnten die Beschäftigten mit Verweis auf die explodierende Inflation allerdings ab. Die Betreiberfirma des Hafens sei „ein sehr reiches Unternehmen“, das es sich erlauben könne, die Löhne zu erhöhen, sich aber stattdessen entschieden habe, seine enormen Profite zu steigern, wird Gewerkschaftschefin Sharon Graham beim Portal Nau zitiert.

Der Streik der Hafenmitarbeiter könnte allerdings erst der Anfang sein, denn bereits für Anfang Oktober haben auch die Beschäftigten der Eisenbahn erneut angekündigt, in den Warnstreik zu treten.